Schule Birgit Oelmüllers-Hoff: Eine Macherin mit Haltung und Humor

Die neue fünfte Gesamtschule mit aufzubauen ist für die Schulleiterin eine Herausforderung, die sie jetzt auch offiziell anpacken kann.

250 Tage Birgit Oelmüllers-Hoff an der Gesamtschule Oppum: Am Freitag wurde sie ganz offiziell in ihr Amt eingeführt.

250 Tage Birgit Oelmüllers-Hoff an der Gesamtschule Oppum: Am Freitag wurde sie ganz offiziell in ihr Amt eingeführt.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. 205 Tage Gesamtschule Oppum — das sind 205 Tage, in denen Birgit Oelmüllers-Hoff Schulleiterin und Sekretärin, Krankenschwester und Seelsorgerin zugleich war. Am Freitag ist die hauptberufliche Pädagogin nun auch ganz offiziell in ihr Amt als Schulleiterin der neuen, fünften Gesamtschule eingeführt worden.

Bevor sie Lehrerin für Deutsch und Kunst an der Fischelner Josef-Hafels-Hauptschule wurde, die sie die vergangenen 14 Jahre leitete, arbeitete Oelmüllers-Hoff in einem Chemielabor bei Bayer, hatte Jobs im EDV-Bereich, war Projektleiterin für Neue Medien bei einem Verlag. Aus der Wirtschaft bringe sie wohl auch „ihre Leistungs- und Zielorientierung und Zuverlässigkeit mit“, Eigenschaften, die Ulrich Graf von der oberen Schulaufsicht der Bezirksregierung in seinem Grußwort lobend hervorhebt.

Frank Meyer sieht in Oelmüllers-Hoff „eine Schulleiterin, die alles mitbringt, um die Gesamtschule Oppum nach vorne zu bringen: Sie hören zu, zeigen Humor, Sie lassen andere Meinungen gelten, sind am Ende aber auch nicht fies davor, Entscheidungen zu treffen und hinter ihnen zu stehen“. Der Oberbürgermeister nennt das „Macherqualitäten“, spricht von „klarer Haltung“, die auch ihre langjährigen Kollegen lobten, dabei habe die 55-Jährige ein „großes Herz und viel Empathie für die Kinder“. Als erste Schule in Krefeld habe die Josef—Hafels-Schule unter der Leitung von Oelmüllers-Hoff Jugendliche mit Behinderung in den Schulalltag integriert; die ehemalige Sprecherin der Schulform Hauptschule sei „eine Pionierin der Inklusion in Krefeld, aber keine blinde Verfechterin, eine, die schaue, wo Konzepte funktionieren und wo nicht“, sagt Meyer.

Der OB zeichnet ein berufliches wie privates Bild von der „passionierten Gärtnerin“, die weiß, das Kinder ebenso wie Pflanzen „nach besonderen Regeln Pflege und Zuneigung, aber auch Raum brauchen, um zu wachsen und zu gedeihen“. Mit 135 Kindern in fünf Eingangsklassen und 13 Lehrern sei die Gesamtschule Oppum noch eine „neue Pflanze in der Krefelder Schullandschaft“, die bereits zum kommenden Schuljahr nach den Sommerferien um 135 weitere Fünftklässler wachsen wird und bereits heute klare Schwerpunkte setzt: im Bereich der kulturellen Bildung genauso wie in den Sprachen. Ab der sechsten Klasse soll dort Spanisch als Fremdsprache angeboten werden.

Nach 205 Tagen Gesamtschule Oppum mit Oelmüllers-Hoff an der Spitze, sind Kollegen, Eltern und Schüler zufrieden. „Bleiben Sie so, wie sie sind. Wir hoffen, dass Sie uns und unsere Kinder noch ganz lange begleiten werden“, sagt die Elternpflegschaftsvorsitzende Ina Recourt, und die Schüler der Klasse 5c schmettern zur Melodie von Andreas Bouranis WM-Hymne „Ein hoch auf Sie, auf Ihre Arbeit . . .“

Warum sie Lehrerin und dann Schulleiterin geworden ist? „Es ist eine tolle Aufgabe, junge Menschen zu fördern und zu fordern, ein Stück ihres Weges zu begleiten und nach dem für sie bestmöglichen Abschluss erfolgreich ins Leben zu entlassen“, sagt die Schulleiterin, die sich selbst in diesem Job als „Wiederholungstäterin“ bezeichnet. Die Gesamtschule in Oppum von Anfang an aufzubauen, das sei „eine sehr spannende Aufgabe, aber auch eine Herausforderung“, bei der man sich trotz aller Planung auf eines verlassen könne: „Es kommt garantiert anders als gedacht.“