Charity-Cup-Veranstalter enttäuscht von Event „Krefeld kommt nicht mehr infrage“

Wie der Veranstalter des Big Charity Cups sein Event vom Wochenende aufarbeitet – und welche Vorwürfe er erhebt

Der Big Charity Cup 2024 fand vor zumeist leeren Rängen in der Grotenburg statt.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Der Big Charity Cup vom vergangenen Wochenende in der Krefelder Grotenburg wirkt noch nach in Veranstalter Dennis Engelmann. Die Kritik an dem Event, das Gelder für den Verein Kinderseelenschützer e.V. generieren sollte, nagt. Die vielen Absagen von prominenten Fußballern und einige organisatorische Hemmnisse bei nur wenigen hundert Zuschauern haben dafür gesorgt, dass die Veranstalter unter dem Strich ein finanzielles Minus hinnehmen mussten.

Wie genau das ausgefallen ist, sagt Engelmann nicht, verspricht aber, dass über zusätzliche Sponsoren für jede Organisation, die von den teilnehmenden Fußballern repräsentiert worden sind, „mindestens 500 Euro ausgeschüttet werden“. Die gehen laut Engelmann jeweils an „Simon Batta Jugendcoaching e.V.“, „Hilf-reich e.V.“, „Gänseblümchen NRW e.V.“, „Kinderlachen e.V.“, „Becks & Nagel for Kids e.V.“, „Varvara - future for children e.V.“, „Kicken für Kinder e.V.“ und „Kinderseelenschützer e.V.“ gehen.

Der KFC Uerdingen als Gastgeber habe „leider kein Projekt mitgeteilt, für das die Spende verwendet werden soll“, sagt er. Überhaupt der KFC Uerdingen. Der Verein habe das Event nach anfänglicher Begeisterung beim Ex-Vorsitzenden Marc Schürmann nicht mehr unterstützt, sagt Engelmann, der kurzfristig zahlreiche Absagen von Fußballern habe hinnehmen müssen, die vorher zugesagt und auch einige Werbevideos zur Verfügung gestellt hätten.

Am Ende blieben etwa zehn Hotelzimmer, die der Veranstalter zur Verfügung gestellt hatte, ungenutzt. „Das hat uns selbst enttäuscht, ganz klar“, sagt Engelmann. Es gäbe keine Verträge und es würden auch keine Startgelder ausgezahlt, sagt der Veranstalter. „Leider haben wir dementsprechend keine rechtliche Handhabe. Dennoch sollte sich jeder Spieler, der sich nicht korrekt verhalten hat, hinterfragen. Es gibt auch moralische Verpflichtungen und gerade für den Kinderschutz sollte dieses Verpflichtungsgefühl sehr hoch sein. Wir werden uns dazu beizeiten noch mal öffentlich zu Wort melden.“

Ailton aber etwa habe schon vorher wegen eines anderen Engagements abgesagt. Andere kamen einfach nicht. „Das ist schon traurig“, sagt Engelmann, der seine am Sonntag geäußerte Stadt an der Kritik differenziert wissen will. Die Beschaffung eines zugesagten, aber fehlenden Fußballtors aus Fischeln habe in der Kasse der Veranstalter rund 1000 Euro verschlungen.

Geärgert habe Engelmann auch, dass eine erfragte Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) nicht nur abgesagt wurde („Das ist natürlich sein gutes Recht“), sondern offenbar innerhalb der Verwaltung auch nicht weitergereicht wurde. Bürgermeister Timo Kühn (CDU) sei dann eher kurzfristig aus eigenem Antrieb anwesend gewesen. „Die Stadt hat uns aber die Grotenburg kostenfrei zur Verfügung gestellt, dafür danken wir natürlich.“

Big Charity Cup wird fortgesetzt – aber nicht in Krefeld

Im Gegensatz zum städtischen Engagement in Essen vor einiger Zeit bei einer ähnlichen Veranstaltung falle jene in Krefeld aber deutlich ab. Die Stadt komme für den Verein für kommende Events „nicht mehr infrage“, sagt Engelmann. Der Big Charity Cup solle aber nächstes Jahr erneut stattfinden. Wo, wisse man noch nicht. „Wir werden allerdings genau hinschauen, damit wir eine Stadt und einen Verein finden, die richtig Lust auf Kinderschutz haben.“