Finanzen Corona-Entschädigung: So wenig bekommt Krefeld im NRW-Vergleich

Krefeld · Bund und Land entschädigen im Corona-Jahr die Städte für Ausfälle bei der Gewerbesteuer. Das kleine Monheim bekommt fast 27 mal soviel Geld wie Krefeld.

Krefelds Kämmerer Ulrich Cyprian nahm den Bescheid des Landes mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis.

Foto: Andreas Bischof

Am Mittwoch erhielt auch Krefeld den Bescheid des Landes Nordrhein-Westfalen zum Gewerbesteuer-Ausgleichgesetz. Danach erhält die Stadt insgesamt 4,574 Millionen Euro, teilte das Ministerium für Kommunales in Düsseldorf mit.  Das Geld stammt zu je 50 Prozent von Bund und Land. Es soll Gewerbesteuerausfälle der Kommunen abfedern. Kämmerer Ulrich Cyprian nahm den Bescheid mit gemischten Gefühlen auf: „Für den Moment bin ich froh, dass wir überhaupt etwa bekommen, zuletzt mussten wir befürchten, leer auszugehen“, sagt Cyprian gegenüber der WZ. Er verhehlt aber auch eine gewisse Enttäuschung nicht, denn: „Ursprünglich hatten wir uns mehr erhofft, weil Bundesfinanzminister Scholz von einer Kompensation der Gewerbesteuerausfälle gesprochen hatte und das hätte bedeutet: Das Minus wird komplett ausgeglichen.“ Dann müsste Krefeld etwa 16 Millionen Euro bekommen, denn auf diesen Betrag wird das Minus im Coronajahr 2020 derzeit hochgerechnet.

Ernüchternd sind die knapp 4,6 Millionen Euro aber vor allem im NRW-Vergleich, denn so wenig wird keiner anderen Großstadt überwiesen. Ein paar Beispiele: Düsseldorf bekommt danach fast 233 Millionen, das kleine Monheim 124 Millionen, Duisburg 107,6, Neuss 78,7 und Mönchengladbach immerhin noch knapp 15 Millionen Euro von Bund und Land erstattet. 

Offenbar haben alle diese Städte 2020 einen viel stärkeren Einbruch zu verkraften. Denn verglichen werden soll das Ist-Aufkommen der Gewerbesteuer in diesem Jahr mit dem durchschnittlichen Aufkommen der Jahre 2017 bis 2019. So soll eine realistische Basis gefunden werden, da die Gewerbesteuer  oft größeren Schwankungen unterliegt.