Dem Weihnachtsmarkt fehlt Musik
Krefelder finden die Buden besser als im Vorjahr. Die „neue Ecke“ kommt bei vielen Besuchern gut an.
Zehn hochwertige Hütten, 40 Strahler und 60 LED-Kreise in den Bäumen findet man auf dem neuen Bereich des Weihnachtsmarktes zwischen Dionysiuskirche und Volksbank. Hier steht das Handwerk im Vordergrund — „Made in Krefeld“. Wer hier Schuster, Schmied oder Zimmermann erwartet, der liegt falsch. 20 Beschicker stellen abwechselnd in den zehn Ständen aus, darunter Parfüm und Flakons „Made in Krefeld“.
Die Idee dazu hatte Uli Cloos, Leiter des Stadtmarketings. Jetzt stand er eine Stunde lang am Stand der WZ, um Anregungen mitzunehmen und Fragen zu beantworten. Diese Gelegenheit nutzt Brigitte Kocken als Erste: „Warum sind die Buden denn so kalt? Da könnte ich mir mehr Grün vorstellen.“ — „Das haben wir ganz bewusst so gemacht“, entgegnet Cloos.
Die Hütten sollen sich von den anderen abheben, „hochwertig, hell und mit wenig Deko“. Dafür sind „lebende Bäume“ auf dem Markt: Pinien, Birken und Rote Hartriegel.
Für Petra und Ilja Wirbelauer hat der Gang über den Krefelder Weihnachtsmarkt Tradition. Trotzdem haben sie einige Kritikpunkte. „Er hat nicht das typische Weihnachtsflair. Das liegt an der fehlenden Musik.“
Auch liegen die Stände zu weit auseinander, um ein gemütliches Ambiente erzeugen zu können, erklären sie. Das Ehepaar fährt am kommenden Wochenende sogar extra nach Hamburg, um Livemusik und eine gemütliche Atmosphäre, „bei der man direkt auf ,Weihnachtsmarkt’ umschaltet“, genießen zu können.
Auf dem neuen „Made-in-Krefeld“-Bereich des Marktes sei dieses Ambiente wenigstens teilweise zu erleben. Ähnlich äußert sich Meiken Eltgen. Die vergangenen Jahre war der Markt „hässlich, dieses Jahr lohnt es sich aber, ihn zu besuchen. Die neue Ecke ist wunderschön“, erzählt sie.
Aber der neue Abschnitt ist nicht für jeden etwas. Tobias Regneri kann damit nicht viel anfangen. Er ist begeistert, dass solche neuen Abteilungen unterstützt werden, aber die Sachen, die dort angeboten werden, sind für ihn nicht interessant. Der restliche Weihnachtsmarkt sei „gut so, wie er ist“, sagt er. Weder zu groß noch zu klein.
Familie Büschkens ist sogar erleichtert, dass der Markt nicht zu groß ist und es Lücken zwischen den Ständen gibt. „Vor allem mit einem Kind ist das viel angenehmer“, erklärt Michael Büschkens. Insgesamt wird der Markt kritisiert, aber der neue Abschnitt zwischen Dionysiuskirche und Volksbank erntet viele begeisterte Reaktionen.