Tor-Maschine Pietta — 11 x 11

Mit seinem Treffer beim 1:3 in Berlin hat der Stürmer in den vergangenen elf Spielzeiten immer mindestens elf Tore erzielt.

Foto: Matthias

Ja, es hätte alles sehr schön sein können. 1:0 beim Tabellenführer in Berlin führen. Ja, wenn nicht dann doch viel Ungemach sich zusammengebraut hätte. Aber Berlin hat erneut gezeigt — die Lebensversicherung der Pinguine ist die Paradereihe mit Daniel Pietta, Marcel Müller und Dragan Umicevic. Wenn das Trio im Berliner Drittel war, brannte es eigentlich fast immer, das Führungstor war herrlich direkt herausgespielt — Müller auf Umicevic zu Pietta: Tor.

Und das Herzstück, Daniel Pietta, ist die personifizierte Tor-Maschine der Pinguine. Das 1:0 war sein elftes Tor in dieser Spielzeit. Damit hat er im elften Jahr in Folge mindestens elf Tore in einer Saison geschossen.

Kenntnis davon hatte er bis gestern davon nicht. Pietta: „Ich habe die Statistiken gar nicht so im Blick. Als Torjäger würde ich mich eher bezeichnen, wenn ich 11 x 20 Tore gemacht hätte in dieser Zeit. Ich würde sagen, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Generell glaube ich, ich kann von allem etwas.“

Er arbeite relativ hart im Sommer, gehe daher gut vorbereitet in die Saison. Pietta: „Der eigene Erfolg hängt aber immer auch von den eigenen Mitspielern ab. Da hatte ich in den vergangenen Jahren immer gute Partner an meiner Seite. Auch diese Saison. Mit Marcel Müller und Dragan Umicevic, das klappt, weil wir alle das gleiche Verständnis von Eishockey haben.“

Aktuell hat er für diese elf Treffer 30 Spiele benötigt, hochgerechnet auf alle Hauptrundenspiele würde er 19 Tore schießen. Piettas Karriere-Bestwert pro Saison liegt bisher bei 17 Treffern. Das schaffte er zwei Mal. Play-offs nicht mitgerechnet. Wie gut tatsächlich das Trio des ersten Sturms funktioniert, lässt sich daran erkennen, das Piettas Zahlen momentan besser sind als etwa zu Zeiten neben Kevin Clark und Adam Courchaine. Pietta hat zudem mit 118 Schüssen mit Jack Combs aus Iserlohn gleichgezogen — das ist Spitzenwert in der Liga. Heute in Mannheim Fortsetzung nicht ausgeschlossen.

Die Aufgabe beim kriselnden Spitzenclub wird nicht weniger anspruchsvoll als in Berlin, zumal das Team unter dem neuen Trainer Bill Stewart noch ohne Sieg ist. Sportdirektor Matthias Roos meint: „Die Mannheimer werden sehr motiviert sein. Und die 2:6-Pleite bei uns ist noch nicht so lange her.“

Der Sportdirektor haderte in Berlin vor allem mit dem Ausgleichstor: „Wir müssen die Führung mit in die Pause nehmen. Dann haben wir eine sehr gute Ausgangssituation, etwas mitzunehmen.“ Auch Pietta meinte: „Hätten wir einen Top-Tag gehabt, hätten wir drei oder vier Tore machen können. So treffen wir nur einmal und verlieren.“

In der Tat. Das erste Drittel in der Hauptstadt war richtig gut, da setzten die Pinguine viele Nadelstiche, verteidigten kompakt, jeder machte seinen Job, die neutrale Zone war eng — viel besser ging es kaum. Piettas Tor setzte die Pinguine in Vorteil — bis Nick St. Pierre patzte. Acht Sekunden vor der Drittelpause. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für ein Gegentor. Entmutigen aber kann die Niederlage in Berlin Pietta nicht: „Ich glaube an die Play-off-Chance. Aber dafür müssen wir konstant punkten.“