Der andere Computerkurs: Schüler unterrichten Senioren
Zehntklässler bringen 14 Teilnehmern das Einmaleins des Computers bei.
Krefeld. Aller Anfang ist schwer. Wenn Anfänger auf Anfänger treffen, dann ist er vielleicht sogar noch ein bisschen schwerer. In der Volkshochschule fand am Dienstag zum ersten Mal der Computerkurs „Schüler geben Unterricht für Senioren“ statt — ein Projekt der Maria-Montessori-Gesamtschule. In sechs Terminen möchten die Schüler Senioren eine Einführung in den Umgang mit Computern geben.
Der 17-jährige Fabian Kreuels und die beiden 16-jährigen Sven Schupke und Urs Davids starten den Unterricht ganz professionell, indem sie die Namen auf der Teilnehmerliste abhaken. 14 Senioren nehmen teil — nur drei von ihnen sind Männer.
Der Computerkurs ist eine Premiere. In der Montessori-Gesamtschule machen in diesem Schuljahr die Zehntklässer zum ersten Mal soziale Projekte. „Die Schüler gehen dienstags, am Projekttag, in unterschiedliche Einrichtungen“, sagt Ferdinand Sprenger, Klassenlehrer der 10c. Zur Begrüßung sagt er deswegen auch: „Üben sie Nachsicht mit den Schülern, es ist ihr erstes Mal.“
Da die meisten Senioren aber auch Neuland betreten, haben sie Verständnis. Einige haben bereits erste Erfahrungen in anderen Computerkursen gesammelt. Mechtild Buskamp (67) etwa. „Ich habe schon einen Einführungskurs gemacht“, sagt sie. Schränkt aber direkt ein: „Ich kann wirklich nix.“
Entsprechend fangen die Schüler bei Null mit ihren Erläuterungen an. Doch schon bei der Anmeldung bricht leichter Tumult aus. Die Senioren sollen die Tastenkombination „Strg, Alt und Entf“ gleichzeitig drücken, damit die Anmeldemaske erscheint. „Das tut’s aber nicht“ — „Das funktioniert nicht“, hallt es durch den Raum. Die Senioren reden aufgeregt durcheinander. Die Schüler gehen von Platz zu Platz und helfen. Schließlich ist jeder angemeldet und weiter geht’s mit den Funktionen der Maus.
Nach einer Stunde ist der Unterricht der ersten Stunde vorbei. Das Fazit fällt auf beiden Seiten positiv aus. „Am Anfang war es etwas chaotisch, dann hat es sich ganz gut entwickelt“, sagt Schüler Sven Schupke. Auch Mechtild Buskamp ist voller Lob: „Ich fand das schon ganz gut, ich muss mich jetzt zu Hause damit beschäftigen. Aber die Schüler haben sich gut eingesetzt.“