Der katholische Glaube eint die Einwanderer
José Rosado betreut im Bistum Aachen die spanischen Gemeinden. Es gibt viel zu tun, weil junge Leute nach Deutschland strömen.
Krefeld. Dieser Mann hat schon unzählige Autobahnkilometer hinter sich gebracht: „Ich bin immer unterwegs“, platzt es aus José Rosado heraus und dabei lacht der kleine, quirlige Mann herzlich. Solch ein Vagabundenleben ist ihm eine Lust, keine Last, denn nur so kann er bei all den Menschen sein, die ihm am Herzen liegen.
Der 52-jährige Priester ist seit kurzem für die spanischsprechenden Katholiken im Bistum Aachen und speziell in Krefeld und Mönchengladbach zuständig. Und die leben naturgemäß weit verteilt über die Region. Insgesamt sei er für Menschen aus 21 verschiedenen Ländern verantwortlich. So kommt beispielsweise Patricia Heinen, die ihm beim WZ-Termin noch bei der Verständigung hilft, ursprünglich aus Peru.
Doch der katholische Glaube eint die vielen unterschiedlichen Einwanderer. „Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass wir es gewohnt sind, unseren Glauben in familiärer Gemeinschaft zu leben“, beschreibt es Padre José. Diese Möglichkeit besteht in Krefeld in der Josefkirche, wo die Spanische Mission jeden Samstag um 17 Uhr eine Heilige Messe feiert. Anschließend gebe es im Bischof-Sträter-Haus die Möglichkeit zu einem gemütlichen Beisammensein, wie Patricia Heinen berichtet.
Ein spezielles Angebot, das aus vielerlei Gründen wichtig sei, wie Padre José erläutert. „Die Verbindung zueinander ist wichtig, vor allem, wenn man fremd ist.“ Schließlich seien diese Menschen weit weg von ihrer gewohnten Kultur, sie fühlten sich nicht selten einsam. Zumal derzeit angesichts der prekären Wirtschaftssituation in Spanien wieder junge Zuwanderer nach Deutschland strömen. „Jetzt kommen viele gut Ausgebildete, die lieber in ihrer Heimat bleiben würden. Da ist es wichtig, sie zu unterstützen“, weiß der 52-Jährige.
Dabei ist für Padre José die Muttergottes eine zentrale Hilfe. Entsprechend hat er zum Termin bei der WZ ein Bildnis der Maria mitgebracht. „Sie hat eine große Stellung in unserem Glauben“, erklärt er dazu. Schließlich symbolisiere sie sozusagen ein feminines Bild von Gott. „Sie macht es für uns einfacher und wärmer.“
Diese Wärme möchte Padre José im Rahmen verschiedener Aktivitäten vor Ort vermitteln. Neben üblichen Angeboten wie Beichte, Taufen und Hochzeiten sowie Katechismus als Vorbereitung für Kommunion und Firmung signalisiert er Offenheit für jegliche Initiativen der Gläubigen.
„Wir müssen mit kleinen Schritten anfangen. Das erste, was zu tun ist: Lernen wir uns kennen“, sagt Padre José.