Der neue Teamgeist der Krefelder CDU

Auf der Rennbahn ging es um das Programm für die Kommunalwahl im Mai.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Man ist versucht, sich die Augen zu reiben: Ist das wirklich der Kreisparteitag der Krefelder Christdemokraten? Die orangefarbenen Fahnen vor dem Biebricher Saal der Rennbahn lassen daran keinen Zweifel. Doch drinnen hört und sieht man Ungewöhnliches: Parteichef Marc Blondin und Fraktionschef Philibert Reuters, die Seite an Seite locker plaudernd mit einer Power-Point-Präsentation das Kommunalwahlprogramm vorstellen und dabei den Oberbürgermeister in höchsten Tönen loben. Und der darf dann sogar die Wahlkampfrede des Vormittags halten. Dazu immer wieder lockere Sprüche, Zwischenrufe, sogar Gelächter bei den gut 100 Delegierten.

Foto: Andreas Bischof

Die Krefelder CDU demonstriert am Samstag den neuen Teamgeist der verjüngten Mannschaft, getreu dem Wahlkampfmotto “Neuer Schwung. Neue Stärke. Gemeinsam für unsere Stadt.“ Und das nicht nur beim Programm, das einstimmig verabschiedet wird. Man darf auf die Entwicklung des Verhältnisses von Partei, Fraktion und Verwaltung gespannt sein.

Inhaltlich heben Blondin, Reuters und Kathstede aus dem Neun-Punkte-Programm vor allem die Familien- und die Ordnungspolitik heraus. Kathstede zählt all die Orte und Gelegenheiten auf, wo sich in Krefeld Familien mit Kindern gerne tummeln, nennt die gute Versorgung mit Schulen, Kindergärten und Sportstätten. Vor diesem Hintergrund könne man Umfragen, die Krefeld die Familienfreundlichkeit absprechen, nicht ernst nehmen. Sicher sei nicht alles Gold, was glänzt. Aber es gebe verdammt viel Gold in dieser Stadt. Das werde die CDU bewahren und polieren.

Das Thema Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit habe im Dialog mit den Bürgern und Parteimitgliedern eine zentrale Rolle gespielt, so Blondin. Die Situation auf dem Theaterplatz, die Ausweitung von Prostitution und Spielhallen werde man nicht weiter tolerieren.

Reuters betont, dass die CDU im Gegensatz zur SPD keine Steuererhöhung wolle. Angesichts von 50 bis 80 Millionen Defizit pro Jahr im städtischen Etat, könne man sie aber auch nicht — wie die FDP — kategorisch ausschließen.