Diakonie sammelt Geld für Kinder
Mit dem besonderen Fond unterstützt die Diakonie seit zehn Jahren von Armut bedrohte Familien. In Notsituationen erfolgt die Hilfe ganz unbürokratisch.
Schnell und unbürokratisch helfen, wenn Kinder in Not sind, das war die wichtigste Motivation für die Gründung des Kinderfonds der Diakonie Krefeld & Viersen vor nunmehr zehn Jahren. Die erste Spendensammlung für den Kinderfonds erfolgte zu Weihnachten 2007 und erbrachte fast 2500 Euro. Das Spendenaufkommen hat sich bis zum Jahr 2015 auf knapp 20 000 Euro gesteigert.
„Es geht um ganz konkrete Bedarfe und Notsituationen. Da sind nicht nur Ratschläge, sondern auch Taten notwendig — und das schnell und unbürokratisch“, so beschreibt Ludger Firneburg, Geschäftsführer Diakonie Krefeld & Viersen, die Aufgabe des Kinderfonds. „Es ist viel Herzblut meiner rund 300 Mitarbeiter und vieler Ehrenamtler rein geflossen, denen wir zu großer Dankbarkeit verpflichtet sind“, fügt er hinzu. Viele Einzelpersonen und Unternehmen engagieren sich mit Geld, aber auch mit Sachspenden und persönlichem Einsatz.
Ludger Firneburg, Geschäftsführer der Diakonie
Des Weiteren unterstützt der Kinderfonds Projekte, wie Anti-Aggressionstraining oder Ferienaktionen im Sommer. Der Höhepunkt am Jahresende ist die Nikolausaktion im Zoo. Dort erhalten bedürftige Kinder mit ihren Eltern Zoojahreskarten.
Immer mehr Kinder in Krefeld und Viersen leben in schwierigen Lebenssituationen und sind von zunehmender Armut betroffen. Häufige Ursachen sind Scheidungen, Mütter oder Väter, die ihre Kinder allein erziehen müssen, Obdachlosigkeit und Schulden.
„Betroffene Familien fühlen sich oft stigmatisiert und scheuen sich, Hilfe zu erbitten“, sagt Hanne Lloyd-Heume, Fundraiserin bei der Diakonie. Die Auswirkungen dieser Entwicklung beobachten nicht nur Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und Kirchengemeinden. Auch die Mitarbeiter der Diakonie spüren und sehen in ihrer Arbeit die Folgen zunehmender Armut von Kindern.
Der Kinderfonds hilft vor allen Dingen in den Situationen, wo es um grundlegende Bedürfnisse von Kindern geht. Das beginnt damit, ihnen eine Mahlzeit am Tag zu ermöglichen oder Kleidung und Schulmaterial zu beschaffen, und geht weiter mit Zuschüssen für Klassenfahrten, Freizeiten oder Umzügen.
Die Erziehungshilfe der Diakonie geht noch weiter und unterstützt Kinder und Familien bei sozialen Auffälligkeiten, Schulschwierigkeiten und Beziehungsproblemen. „Wir bieten den Familien Hilfen bei der Strukturierung des Alltags und bei Gängen zu Ämtern und Ärzten“, beschreibt Sandra Pawlowsky ihre Arbeit. Sie ist für die Erziehungsberatung zuständig.
Doch auch auf politischer Ebene ist die Diakonie aktiv. „Bei Kinderarmut und Unterstützung von Familien ist es wichtig, dass wir unsere Erfahrungen und Eindrücke an die Politik und die Verwaltung weitergeben. Dabei gibt es oft gute Gespräche mit der Stadt“, betont Firneburg.
Der Kinderfonds finanziert sich ausschließlich über Spenden. Schon mit zehn Euro kann ein großes Windelpaket gekauft, mit 50 Euro dringend benötigte Winterschuhe besorgt werden. Deshalb ist die Diakonie laut Firneburg auch sehr dankbar für jede Unterstützung.