Die "Kleinen": Sie wollen in den Krefelder Rat
Außer CDU, SPD, FDP und Grünen, treten am Sonntag sechs weitere Gruppen an. Die WZ stellt sie vor.
Krefelder Kreis (KK)
Vorsitzende: Ursel Cochems
Spitzenkandidat: Edgar Pasch
Mitglieder: 33
Ergebnis 2009: 1,5 Prozent
Historie: Der Krefelder Kreis (KK) ist im derzeitigen Rat mit einem Abgeordneten vertreten (Edgar Pasch). Zusammen mit der KWG und den Krefelder Bürgern (KB) hatte man sich nach der Wahl 2009 zur Fraktion Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) zusammengeschlossen. Zur Wahl am 25. Mai tritt der KK wieder mit eigenem Team und eigenem Programm an.
Programm: Der KK verspricht eine „bürgernahe“ Politik, will die „Verwaltung vereinfachen“ und „die Probleme der Bürger aufnehmen und vertreten“. Der KK will die städtischen Finanzen auf eine solide Basis stellen, indem zum Beispiel bei der Planung und Durchführung von Großprojekten externe Fachleute hinzugezogen werden. Der KK hat den Anspruch, sich „umfassend für den Erhalt und die Schaffung existenzsichernder Arbeitsplätze einzusetzen“.
www.krefelder-kreis-waehlergemeinschaft.de
Vorsitzender: Andreas Drabben
Spitzenkandidat: Andreas Drabben
Mitglieder: 51
Ergebnis 2009: 1,5 Prozent
Historie: Als Vorgänger der UWG kann man die Krefelder Wählergemeinschaft KWG bezeichnen, die 2009 einen Abgeordneten in den Rat entsandte (Ralf Krings). Zusammen mit KK und KB bildete man die UWG-Fraktion (siehe KK)
Programm: Die UWG will die Zahl der Mitarbeiter beim Kommunalen Ordnungsdienst erhöhen. Damit die Sozialpolitik nicht zur „Hängematte für Leistungsunwillige“ wird, soll durch den verstärkten Einsatz von Außendienstmitarbeitern Missbrauch aufgedeckt und verhindert werden. Der Einsatz von arbeitsfähigen Sozialhilfeempfängern könne zudem die Stadt finanziell entlasten.
Die UWG will, dass die Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes geprüft wird und sie strebt auch an, die Grundsteuer zu senken. Gebühren sollen maßvoll angepasst werden. Die Schulden will man um zehn Prozent herunterfahren unter anderem durch die Halbierung der Mittel für die Ratsfraktionen und die Verringerung der Zahl der Bezirksvertretungen. Im Kulturbereich müssten neue Finanzierungsmöglichkeiten gesucht werden, zum Beispiel über die Veräußerung von Kunst aus den Museen.
www.uwg-krefeld.de
Vorstandssprecher: Wolfgang Eitze Spitzenkandidatin: Ruth Brauers
Mitglieder: 58
Ergebnis 2009: nicht angetreten
Historie: Der Krefelder Stadtverband der Alternative für Deutschland wurde im September 2013 gegründet. Bundesweit machte sie durch ihren Euro-Skeptizismus von sich reden.
Programm: In ihrem Kommunalwahlprogramm setzt sich die AfD vor allem für mehr Beteiligung der Bürger an den Entscheidungen von Rat und Ausschüssen ein. Dies soll für Investitionen genauso gelten wie für die Stadtplanung. Zur Wirtschaftsförderung will man weitere Gewerbegebiete erschließen und die Gewerbesteuer senken. Zudem sei in die staufreie und zuverlässige Anbindung Krefelds zu investieren.
'Um den baulichen Zustand von Schulen und Kindergärten zu verbessern, soll dies Priorität vor anderen Baumaßnahmen haben. Städtische Kulturinstitute sollen in ökonomisch geführte Unternehmen überführt werden.
www.afd-krefeld.de
Vorsitzender: Christof Grigutsch
Spitzenkandidat: Peter Klein Mitglieder: 85 Ergebnis 2009: nicht angetreten Historie: Der Kreisverband „Seidenstadt-Piraten“ wurde im Juni 2012 gegründet. Entsprechend sind sie bei der Kommunalwahl 2009 noch nicht angetreten. Die Piraten sind bundesweit bekannt für ihr Engagement für mehr Transparenz.
Programm: Die Piraten setzen sich für mehr Bürgerbeteiligung an Entscheidungen des Stadtrates ein — auch über das Internet. Entscheidungswege sollen jederzeit und für alle transparent sein, wenn nicht personenbezogene Daten behandelt werden. Sie fordern einen konsequenten Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs. Sie lehnen Videoüberwachung ebenso wie private Hilfskräfte im Streifendienst ab. Die Müllgebühren sollen nach der anfallenden Menge berechnet werden. Natur- und Landschaftsschutzgebiete will man ausweiten.
Die Piraten setzen sich für dezentrale und alternative Energieversorgungsmodelle ein. Zur Verbesserung der Finanzsituation wollen sie die Gewerbesteuereinnahmen stärker prüfen lassen und die Kulturförderung so organisieren, dass sie in einem „sinnvollen Kosten/Nutzenverhältnis“ steht.
www.seidenstadt-piraten.de
Vorsitzender: Claus-Dieter Preuß
Spitzenkandidat: Claus-Dieter Preuß
Mitglieder: 70 Ergebnis 2009: 0,6 Prozent
Historie: Die Partei wurde 2004 auf Bundesebene von dem ehemaligen Chefredakteur des Satire-Magazins „Titanic“, Martin Sonneborn, gegründet, „um das Schröder-Regime zu stürzen und alle anderen Parteien überflüssig zu machen“. Programm: Programm der Partei ist, die anderen Parteien und den Politikbetrieb satirisch aufs Korn zu nehmen — zum Beispiel durch die Aktion mit einem eigenen fiktiven Wappen die Plakat-Panne der Krefelder CDU.
www.die-partei.de