Die Ringlösung ist tot, es lebe der geteilte Ringbus
Obwohl Bezirksvertreter und SWK ähnliche Lösungen für Hüls wollen, gibt es Unstimmigkeiten.
Krefeld. Kaum ist die neue Kooperation der Bezirksvertretung (BZV) Hüls geschmiedet, da ist das Verhältnis zur SWK schon ein wenig getrübt. Grund ist — wie könnte es anders sein — wieder einmal die vieldiskutierte Ringlinie.
Hans Butzen, neuer Bezirksvorsteher im nördlichsten Stadtteil, findet es bestenfalls befremdlich, dass die SWK noch kurz vor der Wahl per Presseinfo Pläne für einen zweigeteilten Ringbus vorgestellt hatte, der zum Beispiel auch den Westen des Ortsteils besser anbinden soll. „In den politischen Gremien wurden diese nicht präsentiert, selbst im Aufsichtsrat der SWK nicht“, moniert er das Vorgehen. Insbesondere stört ihn, „dass es so lange gedauert hat“. Die Stadttochter sei von der Politik schon vor zwei Jahren mit der Erarbeitung solcher Pläne beauftragt worden, als die kleine Ringlösung endgültig gekippt wurde.
Dirk Höstermann, Pressesprecher der SWK, wehrt sich gegen den Vorwurf des „Geschmäckles“: „Wir sind ganz bewusst unabhängig von der Politik an die Öffentlichkeit gegangen, um unsere Unabhängigkeit zu wahren.“ Zudem sei der Auftrag erst im Laufe des Jahres 2013 erteilt worden. „Solche Pläne sind eben nicht einfach so mal entwickelt.“
Letztlich könnte es dennoch zum guten Ende für die Hülser kommen, decken sich die Ringbus-Vorschläge der frischgebackenen BZV-Kooperation doch größtenteils mit den Vorstellungen der SWK. Demnach könnte es in Zukunft zwei Buslinien geben, die zum einen den Norden und Westen, zum anderen die Sportanlagen im Osten besser anbinden könnten. Die viel kritisierte Sightseeing-Tour der Linie 045 durch Hüls würde dann entfallen.
Der Forderung der Hülser Kooperation, die Gleise bis zum Depot zweispurig auszubauen, um den Takt zu verbessern, begegnen die SWK allerdings ablehnend. „Es wäre theoretisch möglich, würde aber Geld kosten und bringt in unseren Augen nichts“, sagt Höstermann. Das Argument der SWK: Eine besser getaktete Bahn bringe erst dann etwas, wenn sie auch weiter in den Ort führe. Zudem gibt Höstermann zu bedenken: Nach dem Aus für die Ringlösung hat die SWK drei neue Bahnen weniger bestellt. „Die bräuchten wir dann aber.“ Der zweigeteilte Ringbus hat dagegen gute Aussichten: „Das wäre eine gute Lösung, die auch kostenneutral ist“, findet Höstermann. Und vielleicht lassen sich ja auch noch die Umstimmigkeiten begraben: „Wir bieten an, die Pläne in der BZV vorzustellen“, betonen die SWK.
Ist der zweite Bus eine gute Zwischenlösung für Hüls?
www.wz-krefeld.de