Die Schulen stehen vor einem entscheidenden Jahr

Zurückgehende Schülerzahl, Wahlverhalten und die Sekundarschule — in Krefeld wird es Änderungen geben.

Krefeld. Es wird ein spannendes und auch entscheidendes, weil richtungsweisendes Jahr für die Krefelder Schullandschaft. Am Mittwoch beginnt das neue Schuljahr, und bereits am Freitag kommt der Düsseldorfer Landtag zu einer Sondersitzung zusammen.

Nach der politischen Einigung zwischen SPD, Grünen und CDU zur Schulstruktur-Änderung in NRW wird am Freitag der Entwurf zum „6. Schulrechts-Änderungsgesetz“ vorgelegt.

In der Kurzfassung: Die rechtliche Grundlage für Verbundschulen soll abgeschafft, die der Sekundarschule geschaffen werden. Der politische Wille ist klar, es geht nun um die formale rechtliche Grundlage für die Sekundarschule. Bei der müssen sich Haupt- und Realschule zusammentun und verbindlich mit einer Oberstufe (Berufskolleg, Gymnasium oder Gesamtschule) kooperieren.

„Das bedeutet für die Eltern zunächst keine Änderung. Ich rechne damit, dass etwa sechs Monate nach dem Entwurf der Beschluss in Düsseldorf gefasst wird. Aber wir werden natürlich schon vorbereitend tätig“, sagt Rainer Hendrichs, Leiter des Fachbereichs Schule.

Am Dienstag, 22. November, werden Dezernent Gregor Micus und Hendrichs dem Schulausschuss die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes vorlegen. Diese Fortschreibung bis 2015 enthält zwei Neuerungen: Erstens: In der Planung enthalten sind die Schülerzahlen bis zum Jahr 2020. Dies, um die Entwicklung in der Sekundarstufe I (Klassen fünf bis zehn) längerfristig beobachten zu können. „Die Kinder, die 2020 in die fünften Klassen wechseln, sind schon geboren“, sagt Hendrichs.

Zweitens: Die Planer werden dem Ausschuss vorschlagen, ergänzend zur Fortschreibung der Schulentwicklung im Fünf-Jahres-Rhythmus in jedem Jahr kurzfristig eine Bestandsaufnahme mit aktuellen Zahlen vorzulegen.

Die Krefelder Planer der künftigen Schullandschaft haben in den letzten Monaten hart gearbeitet. Sie werden die neue Gesetzesänderung abwarten und dann in den Schulentwicklungsplan hineinarbeiten. Nach der Schulausschuss-Sitzung im November, sagt Hendrichs, geht der Entwurf an die Schulkonferenzen. Die haben dann Zeit, eine Stellungnahme abzugeben.

Darin berücksichtigt sein wird, wie berichtet, auch die neue Form der Sekundarschule. Nach erfolgter Gesetzesänderung wird die Elternbefragung in Krefeld folgen — Informationen über Vorgehensweise und Terminierung will die Schulverwaltung rechtzeitig bekanntgeben. „Das wird aber erst nach dem Beschluss im Landtag erfolgen, etwa im Mai 2010“, schätzt Hendrichs. Befragt werden wohl die Eltern der aktuellen Dritt- und Viertklässler.

Hendrichs wird dann nicht mehr am Schreibtisch sitzen. Der Fachbereichsleiter, der sich seit Jahrzehnten auch mit Schulentwicklung beschäftigt, wird am 8. März 2012 sein 65. Lebensjahr vollenden und in den Ruhestand gehen. Über seine Nachfolge wird der Oberbürgermeister entscheiden.