„Die Stadt geht mit schlechtem Beispiel voran“
Beim Thema Schrottimmobilien kommen auch Stadtbad und Feuerwehrgebäude zur Sprache.
Die Definition hat Arno Adams vom Fachbereich Bauaufsicht parat: „Schrottimmobilien sind solche, die ins Auge fallen, die nichts mehr wert sind, die wir sicherheitshalber absperren müssen. Enteignen geht fast gar nicht. An Problemimmobilien steht der Müll. Dort existieren zu viele Schlafstätten auf wenig Raum, meistens für Menschen aus Rumänien oder Bulgarien.“ In Duisburg gebe es eine Task Force, die die Häuser regelmäßig durchsucht. „Bei uns geht das viel humaner zu, wir hatten bisher drei Großeinsätze. Die Bewohner sind meist kooperativ“, berichtet Adams. Die Vermieter hingegen seien auch meist die Arbeitgeber, organisierte Verbrecher, die die Menschen nach Deutschland holen, ihnen Wohnsitz geben, sie beim Arbeitsamt anmelden, Kindergeld beantragen und ihnen dann durch teure Mieten alles wieder abnehmen. Stomps meint, man müsse die Menschen aufklären.
Rainer Scharl fragt: „Was macht die Stadt mit den eigenen Schrottimmobilien wie Stadtbad oder Feuerwehrgebäude? Sie geht mit schlechtem Beispiel voran.“ Außerdem möchte er wissen, wie hoch der Ankaufetat der Stadt für die Schrottimmobilien von Privatleuten sei.
Dazu Adams: „Es gibt nur Fördergelder für Sicherungsmaßnahmen.“ Stein berichtet von seinen Erfahrungen in Amsterdam: „Dort gibt es keine Schrottimmobilien, sondern eine Reparaturgenossenschaft, die mit Investoren zusammenarbeitet. Dass das Stadtbad nicht vorankommt, ist ein Unding. Amsterdam macht es vor, wie es geht. Hierher kommt kein Investor.“ Ein weiterer Vorschlag: „Bei den Straßenbegehungen müssten die maroden Häuser in einem Kataster aufgenommen werden. In Krefeld wird ohne Strategie gearbeitet und erst wenn der Unmut der Bevölkerung groß ist.“