Frauentag Drei Fragen an die Gleichstellungsbeauftragte Heike Hinsen
Krefeld. Ist der Internationale Frauentag noch zeitgemäß?
Heike Hinsen: Auf jeden Fall. Die türkische Polizei hat am Montagmorgen in Istanbul eine Demonstration von Frauen zum heutigen Internationalen Frauentag mit Gewalt aufgelöst und dazu Gummi-Geschosse eingesetzt. Durch diese Aktion bekommt der heutige Internationale Frauentag noch mehr Relevanz.
Welche Aktionen sind in Krefeld geplant?
Hinsen: In dieser Woche bis Samstag sind verschiedene Veranstaltungen rund um den Frauentag geplant. Höhepunkt ist der Film „Suffragette“ der Regisseurin Sarah Gavron morgen im Cinemaxx-Kino.
Gibt es die Gleichberechtigung inzwischen in der Stadtverwaltung?
Hinsen: Die Stadt Krefeld als Arbeitgeberin macht eine ganze Menge für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Verschiedene Stundenmodelle, von Fünf- bis Sechs-Stunden-Kontingenten bis hin zur Vollzeit. Obwohl wir gleichzeitig viel in Richtung Führungskräfte-Schulungen haben, sind bei der Stadt Frauen in Führungspositionen immer noch nicht so präsent.
Die mittlere Führungsebene ist inzwischen besser aufgestellt. Doch je weiter es nach oben geht, desto dünner wird der weibliche Anteil. Beide Seiten haben daran einen Anteil: Manchmal die Frauen, die noch nicht in die Führungsebene wollen wegen der mangelnden Vereinbarung von Familie und Beruf, wie auch der Arbeitgeber, der solche Positionen nicht ermöglicht, in dem sich zum Beispiel zwei Leute eine solche Stelle teilen. Auch deshalb hat der Frauentag immer noch Bedeutung.