Segeln Ein letztes Mal aufs Wasser vor dem Winter
Die Krefelder Stadtmeisterschaft ist gleichzeitig das Absegeln des Segelklubs. 15 Ein- und Zweimann-Boote nehmen teil.
Krefeld. Für Segler ist das Wetter nicht wirklich ideal. Es regnet morgens, kein Lüftchen bewegt sich. Als jedoch am Samstagmittag die erste Regatta um die offene Krefelder Stadtmeisterschaft des Krefelder Segelklubs (KSK) am Elfrather See startet, scheint die Sonne und eine bis zwei Windstärken blähen die Segel.
Die vier Wettfahrten markieren gleichzeitig das Absegeln, das Ende der Saison. Die weißen Dreiecke der Segelschiffe heben sich gut vom bunten Laub der Bäume rund um die recht ruhige Wasserfläche ab. Die Boote scheuchen einen Schwarm Wildgänse auf. Ansonsten ist es ruhig. „Die Regatten, die auch gleichzeitig für die Rangliste gelten, sind keine Zuschauermagneten“, sagt Clemes Schüssel, Beirat im KSK-Vorstand und findet: „Mit dem Wind haben wir noch richtig Glück.“
Für die 15 Ein- und Zwei-Mann-Boote heißt es, das Streckendreieck um die gelben Tonnen-Markierungen zu umfahren. Schüssel: „Der Start erfolgt am Startschiff immer gegen den Wind, diesmal hinter der Vogelinsel, also für die Zuschauer nicht sichtbar.“ Dann kommen die Boote zum Seglersee, umschiffen vor dem Clubhaus die erste Tonne.
Die Teilnehmer der Regatta kommen vom KSK, vom benachbarten Segel-Club-Crefeld, aus Essen oder Kaarst. Ihre Boote sind ganz unterschiedlich, auch in der Schnelligkeit. „Deshalb werden die Sieger der Regatten per Yardstick-Verfahren ermittelt.“ Schüssel: „Es ist ein einfaches Korrektursystem, das es erlaubt, Schiffe unterschiedlicher Geschwindigkeit miteinander zu vergleichen. Dabei bekommen alle Boote eine Korrekturzahl, die Yardstickzahl. Sie ist umso größer, je langsamer das Schiff ist.“
Clemens Schüssel, Beirat im KSK-Vorstand
Auf dem Elfrather See messen sich verschiedene Bootsklassen wie Schwertzugvogel, Kielzugvogel, Korsar oder die Segeljolle Ixylon. Aus den Niederlanden kommt das Holzboot, das gemächlich seine Runden dreht. Wenn diese Wettfahrten beendet sind, ist noch nicht ganz Schluss mit dem Segel-Betrieb auf dem See.
Am nächsten Wochenende setzen dann noch die Optimisten die Segel. „Etwa 70 Kinder zwischen sieben und vierzehn Jahren kommen aus ganz NRW und fahren eine Ranglisten-Regatta.“ Danach werden die Boote aus dem Wasser gezogen. „Dann werden sie generalüberholt, repariert, geflickt und gestrichen“, erklärt Schüssel. „Im Winter ist auch Zeit für die theoretische Ausbildung, dann können Interessierte das Wissen für Segel- oder Bootsführerscheine erlangen.“