Kirche Ein weihnachtlicher Abschied in Hohenbudberg

Für die Chorgemeinschaft Concordia Uerdingen 1919 ist der Auftritt in St. Matthias der letzte, weil Mitglieder fehlen.

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Krefeld. Es ist ein Abschiedskonzert im doppelten Sinne, das die Chorgemeinschaft Concordia Uerdingen 1919 am kommenden Sonntag in St. Matthias veranstaltet. Nicht nur, dass es den Chorleiter und Dirigenten Hartmut Sennlaub wieder nach Hamburg zieht, es ist auch der letzte Auftritt des Chors. Statt sich auf das 100-jährige Jubiläum vorzubereiten, bleibt den Mitgliedern nichts anderes übrig, als den Chor aufzulösen: Sie sind zu wenige geworden.

Für Hans Marseille, der seit 25 Jahren im Chor singt und daneben die Ämter des Notenwarts, ersten Geschäftsführers und des ersten Schriftführers innehat, ist es unvermeidlich: „Im Moment haben wir noch 15 zahlende Mitglieder, und wenn unser Chorleiter geht, hören auch einige auf und zehn Mitglieder können keinen Dirigenten bezahlen.“ Da bleibt dem ältesten aktiven Mitglied der Chorgemeinschaft mit 88 Jahren, sich an die guten Zeiten zu erinnern: „Wir haben einmal in Bremerhaven für den NDR ein Konzert gestaltet und wir haben auch im Rittersaal auf der Wartburg gesungen. Ich fand den Zusammenhalt im Chor sehr schön.“ Auch einige Medaillen habe sich der Chor ersungen „und bei mir hängen auch Urkunden von ersten und dritten Plätzen bei Wettbewerben,“ fügt Marseille hinzu.

Für den ersten Noch-Vorsitzenden Thomas Hoffmann ist die Auflösung des gemischten Chors ein unweigerlicher Schritt: „In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am letzten Nikolaustag wurde beschlossen, die Chorgemeinschaft zum Jahresende aufzulösen“, sagt der Jüngste im Chor. „Wir haben immer wieder versucht, mehr Mitglieder zu bekommen. Vor fünf Jahren als Sennlaub kam, waren es schon nur noch elf, zwölf Mitglieder.“ Sänger vom Gospelchor „Gospel & More“ seien dazu gekommen. Auch Mitglieder des aufgelösten Bach-Chors Krefeld der VHS schlossen sich der Concordia an, „so dass wir in den letzten zwei Jahren knapp zwanzig Mitglieder waren“.

Auch wenn der erste Vorsitzende der Jüngste in der Sängerrunde ist, ist er schon lange mit der Chorgemeinschaft verbunden. „Meine Mutter singt seit über vierzig Jahren mit, da bin ich mit dem Chor aufgewachsen. Es gibt noch die Briefe mit Glückwünschen vom Chor mit dem Text: ,Wir wünschen unserem zukünftigen Tenor zur Taufe, später zur Kommunion alles Gute!“

Am vierten Advent wird die Concordia sich mit einem Weihnachtskonzert verabschieden. Verstärkt wird sie von ehemaligen Sängern, um in den schwach besetzten Stimmen die Gemeinschaft zu verstärken. Auf dem Programm stehen Teile aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach sowie Weihnachtslieder aus Spanien und Deutschland zum Mitsingen. Mit hoffentlich vollem Klang wird sich die Concordia Uerdingen 1919 für immer verabschieden.