Landgericht Einbrecher-Prozess wird neu aufgerollt
Weil das erste Verfahren platzte, stehen sechs Angeklagte jetzt erneut vor Gericht.
Krefeld. Seit Januar lief am Landgericht der Prozess gegen sechs Personen, denen diverse Einbrüche in Kioske, Lottogeschäfte und Tankstellen am Niederrhein vorgeworfen werden. Der Staatsanwalt hatte im April für die geständigen Angeklagten Haftstrafen zwischen zweieinhalb und knapp sechs Jahren gefordert. Die Verteidiger plädierten für geringere Strafen, bestritten eine Bandenbildung oder wollten strafmildernd geltend machen, dass die Einbruchsobjekte gewerblicher Natur waren, Menschen also nicht zu Schaden kamen.
Vor der Urteilsverkündung erkrankte ein Schöffe, Fristen konnten nicht gehalten werden. Das Verfahren muss deshalb neu aufgerollt werden.
Das geschah gestern — wenn auch mit einstündiger Verspätung, weil die Angeklagten nicht rechtzeitig aus der Untersuchungshaft in Krefeld eintrafen. Anklageverlesung, Beweisaufnahme, Plädoyer, Urteil — alles wird wiederholt. Denkbar ist auch, dass die Angeklagten ihre Geständnisse aus dem ersten Verfahren nicht wiederholen. Darauf deutete gestern jedoch nichts hin.
Nach der Anklageverlesung machten alle Angaben zur Person. Zur Sache wird erst am Freitag verhandelt. vlo