Eine warme Mahlzeit ist Pflicht
Um Kindern ein warmes Essen und die Teilnahme am Offenen Ganztag zu garantieren, hat der SkF einen Hilfsfonds gegründet.
Krefeld. Eine warme Mahlzeit am Tag sollte für jedes Kind selbstverständlich sein. Gerade, wenn es den größten Teil des Tages in der Schule verbringt. Neben der Nahrung, ist das gemeinsame Essen auch pädagogisch sinnvoll: Tischmanieren und soziales Verhalten werden erlernt und gestärkt.
Die Wichtigkeit dieses „Rituals“ haben auch die Schulen erkannt und sie zum Pflichtprogramm für Schüler des Offenen Ganztages erklärt. Doch nicht jeder kann sich so ein Mittagessen leisten. „Es gibt viele Gründe. Eine Privatinsolvenz zum Beispiel oder eine Trennung der Eltern, die die Finanzen erst mal auf den Kopf stellt“, erklärt Tanja Himer, Sozialpädagogin und Geschäftsführerin des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SkF). Die Konsequenz ist, dass Kinder, die nicht am Mittagessen teilnehmen können, vom Offenen Ganztag abgemeldet werden müssen. „Aber gerade diese Kinder brauchen die Betreuung, da ihre Eltern oftmals lange arbeiten“, sagt Ulla Dietz, Vorsitzende des SkF.
Damit kein Kind ausgeschlossen wird, haben sie den Fonds „Kinder, essen kommen!“ ins Leben gerufen. Er unterstützt Familien kurz- oder langfristig, die nicht für das Mittagessen ihrer Kinder aufkommen können. „Wir stehen in enger Verbindung zu den Schulleitern und Lehrern, damit sichergestellt wird, dass die jeweiligen Familien auch bedürftig sind“, sagt Himer. Man versuche, die Eltern mit in die Verantwortung zu nehmen, damit das Angebot nicht ausgenutzt wird. „Hilfe zur Selbsthilfe“, nennt Himer das.
So gibt es immer auch einen Eigenanteil, der gezahlt werden muss. „Oft müssen die Familien auch nur zeitweise unterstützt werden“, sagt Himer.
Fünf Grundschulen und eine Förderschule profitieren momentan von dem Fonds, für den man auch Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld, gewinnen konnte. Sie habe zuvor nicht gewusst, dass es diese Lücke gibt: „Ich dachte, es kann doch nicht sein, das Kinder aus dem System fallen, wegen ein paar Euro. Daher stehe ich gern für dieses Projekt.“