Krefeld. Am Mittwoch hatten Vertreter der Schweizer Investorenfirma Luximo einen Termin beim Notar in Krefeld. Thema waren Verträge bzw. Optionen für sämtliche Grundstücke zwischen Neuer Linner- und Rheinstraße, Ostwall und Behnisch-Haus. Hier könnte bis 2010 ein Einkaufszentrum mit einer Verkaufsfläche von rund 25 000 Quadratmetern entstehen.
Die Autos parken auf dem Dach des neuen Einkaufscenters
Noch gibt es dafür kein grünes Licht. Joachim Tenkhoff, Geschäftsführer der Tenkhoff Properties, hat einen entsprechenden Plan in der Schublade seines Berliner Büros. Und eine Bank, die bereit ist, die geplante Investition von rund 150 Millionen Euro zu finanzieren. "Aus unserer Sicht ist der Ostwall super attraktiv, noch besser als der Südwall", sagt Tenkhoff, der nach dem Gerangel um das Stadtbad, seine Pläne, dort das Kaiserbad-Einkaufscenter zu errichten, aufgab. Ihm schwebt nun am Ostwall eine fünfgeschossige Bauweise vor, wobei die oberen Etagen Parkfläche für rund 500 Autos bieten würden - von der Straße aus nicht sichtbar. Konkrete Interessenten, die in die Läden wollen, habe er ebenfalls: "Der Standort Krefeld wird durchaus positiv gesehen. Interessenten schätzen die Kaufkraft und das Einzugsgebiet besonders in Richtung nördlicher Niederrhein." Das Problem sei - wie in anderen, historisch gewachsenen Innenstädten auch -, dass die angebotenen Flächen oft nicht ausreichen für die Bedürfnisse attraktiver Filialisten." Tenkhoff steht also Gewehr bei Fuß - allerdings nur für diese große Lösung: "Die kleine Lösung wird nicht funktionieren", ist er überzeugt. Luximo hat sich bislang bei der Stadt durch den Kauf von Behnisch-Haus und Werkkunstschule lediglich zum Bau einer Passage zwischen Ostwall und Petersstraße verpflichtet. "Ich habe den Schweizer Investoren Signale gegeben, dass wir das Gespräch suchen. Sie haben die Grundstücke um die Passage, wir haben uns die übrigen Grundstücke gesichert. Jetzt liegt die Entscheidung bei Luximo." Die Stadtspitze steht der großen Lösung sehr wohlwollend gegenüber: "Wir begrüßen das Projekt hundertprozentig, es gehört genau an diese Stelle, muss dort aber natürlich auch architektonisch was hermachen", sagt Oberbürgermeister Gregor Kathstede. Stadt und Verwaltung werden alles dafür tun, dass diese Lösung kommt, so der OB. Und auch Planungsdezernent Thomas Visser ist ein Anhänger der großen Lösung: "Wir würden eine positive Entscheidung sehr begrüßen." Von den Schweizer Investoren gab es gestern noch keine Aussage über das weitere Vorgehen. Rot umrandet ist das Areal, auf dem sich Joachim Tenkhoff ein 25000-Quadratmeter großes Einkaufszentrum vorstellen könnte (rechts der Ostwall, links das Behnisch-Haus). Bisher gibt es noch keine Einigung mit den Schweizer Investoren. (Foto: Jürgen Brefort/Bearbeitung: Ilka Jaroch)