Sternfreunde gewähren Blicke auf Kometen Holmes
Der Komet Holmes leuchtet derzeit millionenfach heller als üblich am Nachthimmel. Astronomen diskutieren eifrig über die mögliche Ursache des Ausbruchs. Am Freitag sind die Krefelder eingeladen, das Schauspiel mit eigenen Augen in der Sternwarte des Klinikums zu verfolgen.
Krefeld. Himmelsforscher in aller Welt rätseln derzeit über die Ursache eines seltenen Schauspiels am Nachthimmel. Alle sieben Jahre kommt der Komet P17/Holmes auf seiner elliptischen Bahn um die Sonne an der Erde vorbei. Ohne Teleskop ist er normalerweise kaum zu erkennen, derzeit aber strahlt Holmes millionenfach heller als üblich. Auch die Krefelder Sternfreunde hat das Ereignis in seinen Bann gezogen. Am 2. November laden sie alle Interessierten dazu ein, durch das Teleskop der Sternwarte im 12. Stock des Klinikums einen Blick auf Holmes zu werfen. "Vor einigen Tagen erfuhr der Komet einen gewaltigen Helligkeitsausbruch. Innerhalb von Stunden wuchs seine Helligkeit um das Millionenfache an", teilt Elmar Rixen von den Krefelder Sternfreunden mit. 17P/Holmes wurde 1892 durch den britischen Amateurastronomen Edwin Holmes entdeckt. Seitdem kehrt er auf seiner elliptischen Bahn alle 7 Jahre wieder. Zu finden ist der Komet im Sternbild Perseus, das in den Abendstunden links unterhalb von Cassiopeia, dem Himmel-W steht. Etwas links unterhalb des hellsten Sterns vom Perseus ist ein helles diffuses Fleckchen deutlich erkennbar. Das ist der Komet 17P/Holmes. "Leider ist kein Schweif zu erkennen. Doch es lohnt sich ein Blick durch einen Feldstecher oder ein kleines Fernrohr. Man erkennt eine große diffuse Scheibe", erklärt Rixen, der mit dem Teleskop der Sternwarte eine Großaufnahme des Kometen gemacht hat. Die Fachwelt diskutiere derzeit eifrig über die Ursache dieses in der Geschichte der Kometenforschung beispiellosen Helligkeitsausbruchs. Einige Forscher vermuteten, dass der Kern von 17P eingestürzt sei und dabei ist, sich aufzulösen. Dabei seien große Mengen von Staub und Gasen freigesetzt worden. Diese Wolke - Koma genannt - ist viele Tausend Kilometer dick. Auch die Kollision mit einem anderen großen Felsbrocken kommt laut Experten als Ursache für den Ausbruch in Betracht. Von der Erde aus gesehen könnte die Koma in den nächsten Tagen und Wochen so groß erscheinen wie der Mond. Wer den Kometen durch ein Teleskop beobachten möchte, kann dies am Freitag, den 2. 11. ab 20 Uhr in den Räumen der Vereinigung Krefelder Sternfreunde im 12. Stock des Klinikums tun. Auch an den kommenden Freitagen wird der Komet noch zu beobachten sein. Voraussetzung dafür ist aber ein klarer Himmel.