Einzelhandels-Bilanz: Mit Beratung und Service dem Internet Paroli bieten
2011 war für viele Geschäfte in Krefeld kein einfaches Jahr. Umsatz vor Weihnachten wie im Vorjahr. Winterware bald zu deutlich reduzierten Preisen.
Krefeld. Die Händler müssen sich im kommenden Jahr auf gewandelte Rahmenbedingungen einstellen. „Die Kundschaft ist fragmentiert, individualisiert und nicht mehr berechenbar“, sagt Markus Ottersbach, der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. „Es wird kein einfaches Jahr. Die Geschäftsleute sind gut beraten, keine zu hohen Erwartungen zu haben.“
Beispiel: „Manche Verbraucher gucken zuerst ins Netz und kaufen dann vor Ort, andere verhalten sich genau umgekehrt. Es geht kreuz und quer. Die Geschäftsleute müssen sich auf jeden einzelnen ,Multi-Channel-Kunden‘ einstellen.“ Das Konsumverhalten sei ähnlich schwer zu kalkulieren wie das Wetter.
Jetzt gelte es, die Geschäfte neu aufzustellen, um im nächsten Jahr dennoch gute Umsätze zu erzielen. „Die Dienstleistungskompetenz steht obenan.“ Sie äußert sich beispielsweise in gutem Service mit bester Beratung, vielen Infos, Umtauschmöglichkeiten und Lieferservice.
Markus Ottersbach: „Einkaufen macht Spaß, ist ein Erlebnis. Das muss so bleiben. Die Krefelder sind mit ihren Veranstaltungen wie den Krefelder Samstagen gut aufgestellt. Sie bieten einen Kunden-Mehrwert.“
Kaufen hat auch mit Stimmung zu tun. Weihnachten ist ein emotionales Fest, aber die richtige Kauflaune ist vor dem Fest nicht entstanden. Schuld sei die Krisenstimmung, die in der Luft liege und für Unsicherheit sorge, erläutert Ottersbach. Auf der anderen Seite sieht er eine Wirtschaft, die gut läuft, Löhne, die steigen und eine Arbeitslosenquote, die sinkt.
Insgesamt sei das Weihnachtsgeschäft im Durchschnitt in Ordnung gewesen, vergleichbar mit dem im vergangenen Jahr. Den typischen Branchen mit Spielzeug, Elektroartikeln, Büchern, Parfüms und Sportartikeln sei es gut ergangen. Dass es bei Winterkleidung keine hohe Nachfrage gegeben habe, liege am Wetter. Mit sinkenden Temperaturen werden auch die Preise fallen.
Das zum Schluss zu milde Wetter sei auch für die Umsätze des vergangenen Jahres verantwortlich. Es sei ein schwieriges Jahr für den Handel, besonders für die Textilgeschäfte, gewesen. „Genaue Zahlen liegen noch nicht vor.“ Nach einem ordentlichen Jahresbeginn sei vor allem die zweite Jahreshälfte „superschwierig“ gewesen.
Vor dem Fest haben die Händler „angemessene Preise“ vorgehalten. Markus Ottersbach: „Ihre Erwartungen an das Käuferverhalten waren größer. Jetzt haben sie einen Überblick, was sie genau im Lager haben und werden reagieren.“ Es gebe zum Jahresendspurt ganz sicher zahlreiche Sonderangebote.