Elfrath/Gartenstadt: Plätze sind Sorgenkinder
Beide Stadtteile wollen attraktiver werden, um jüngere Leute anzulocken.
Krefeld. Wenn der Insterburger Platz in Gartenstadt tatsächlich umgestaltet werden sollte, dann geht der größte Wunsch des ansässigen Bürgervereins in Erfüllung. "Wir haben den Anstoß dazu gegeben, den Platz offener und schöner zu gestalten und somit auch für Jüngere attraktiver zu machen", sagt der Bürgervereinsvorsitzende Stephan Goerlich und spricht somit auch schon ein Grundproblem seines Stadtteils an: eine überalterte Einwohnerschaft.
Gartenstadt attraktiver zu machen, damit wendet sich der 44-Jährige auch an die Betreiber der Mietshäuser. "Die sind teilweise in keinem guten Zustand. Das gilt auch für dazu gehörigen Grünflächen." Auch der Haltestellen-Bereich der Straßenbahn im Bereich Pappelstraße erinnere mit seinen Graffiti doch stark an die New Yorker Bronx. "Ansonsten bin ich aber mit Gartenstadt zufrieden", sagt Goerlich und zählt sogleich die Vorzüge auf: die Verkehrsanbindung, die Radwege, Tempo-30, die Zusammenarbeit mit den Kirchen. Schulen und Kindergärten sind ebenso vorhanden wie Ärzte, Apotheken und Lebensmittel-Einzelhandel. "Wirklich glücklich können wir uns über das Jugendzentrum Funzel schätzen, das gut angenommen wird", sagt der Vorsitzende.
Hätte sein Elfrather Kollege Michael Braukmann einen Wunsch frei, dann hätte auch sein Stadtteil einen solchen Treffpunkt für Jugendliche. "Das fehlt bei uns und steht ganz oben auf der Prioritätenliste." Mit der Wohnstätte werde derzeit über eine entsprechende Nutzung leerer Räume gesprochen.
Gesprächsbedarf hat der Vorsitzende ohnehin. "Die Integration unserer ausländischen Nachbarn muss verbessert werden." Auch die "Abschottung" der Bereiche um Haus Rath und Zur Eibe bereiten ihm Sorge. Denn: "Nur gemeinsam können wir etwas erreichen."
Für dieses Jahr hat er sich vorgenommen, wiederum die Wohnstätte und die Ladeninhaber des "Zentrums" am Honschaft-Rath-Platz an einen Tisch zu bringen. "Wir müssen dringend an die Fassadengestaltung ’ran", sagt Braukmann. Denn wie Gartenstadt müsse auch Elfrath attraktiver werden, um jüngere Leute anzulocken. Letztlich sei aber auch er recht zufrieden mit seinem Stadtteil. Serie: Stadteile 2008 Was tut sich in diesem Jahr in Krefelds Vororten? Wo wird was wann gebaut oder zumindest planerisch in Angriff genommen? Oder wo kommen seit langem geplante Vorhaben überhaupt nicht voran? In lockerer Folge wird die WZ in den kommenden Wochen über die Vorhaben in den Stadtteilen berichten.