Gebäude-Management: Energiemanager soll her

Im Herbst soll entschieden werden, wie ab 2009 gearbeitet wird.

Krefeld. Eins vorweg: Schulleiter und Sportvereine müssen sich in einem Punkt - laut Stadtdirektorin Beate Zielke - keine Sorgen machen: "Es wird selbstverständlich weiter Schulhausmeister und Platzwarte geben." Das zumindest betonte sie Donnerstagabend noch einmal ausdrücklich, als das Gutachten zum städtischen Gebäude-Management, offiziell im Verwaltungsausschuss vorgestellt wurde. Allerdings, so Zielke, werde es künftig ein anderes System geben, in das das Personal wie die Hausmeister eingebunden werden.

"Doch das wird der Nutzer gar nicht merken", erläuterte sie. Sprich: Schulhausmeister etwa werden zwar zentral verwaltet, bleiben aber an Ort und Stelle. Vertretungsregelungen oder Reparaturfragen könnten mit einer zentralen Steuerung allerdings flexibler gehandhabt werden.

Eine solche würde aus der Verwaltung organisatorisch ausgegliedert und hätte einen eigenen Wirtschaftsplan, unterstünde dennoch dem Rat und dem Haushaltsplan.

Wie aber schon aus der vernichtenden Ist-Analyse des Gutachtens und aus der gestrigen Diskussion im Ausschuss erkennbar wurde, drängt vor allem zunächst diese Aufgabe: Wie ist es zu schaffen, dass alle städtischen Gebäude gesamt betrachtet, Kosten und Nutzen gegeneinander abgewogen sowie strategische Planungen getroffen werden können? Kurz: Wie kann der Investitionsstau abgebaut werden?

Laut Gutachten konnte durch die Verteilung der Arbeiten auf 23 von 33 Fachbereichen, durch nicht zusammen passende Informationssysteme und mehr all dies bislang nur teilweise bewältigt werden. So mag es nicht überraschen, dass die Gutachter Einsparpotentiale von rund 2,5Millionen Euro jährlich sehen (die WZ berichtete). Eine Einschätzung, die im Ausschuss allerdings wegen der zugrunde gelegten Daten kritisch bewertet wurde.

Die Gutachter fordern deutlich, dass die Stelle eines Energiemanagers wieder besetzt werden sollte. Ein Punkt, den Zielke klar unterstützt: "Was alles im Stadthaus aus dem Fenster rausgeht, ist nicht zu verantworten", nennt sie ein Beispiel, das auch die WZ in der Serie "Wir bewegen was" bereits thematisiert hatte. Wie mit dem Standort umzugehen sei, müsse jedoch zunächst analysiert werden. So wie insgesamt das Basismaterial noch fehlt. "Das muss erst einmal mit einer Gebäudebestandsanalyse geschaffen werden."

Mitarbeiter: Rund 480 Personen sind in der Verwaltung derzeit mit Aufgaben des Gebäude-Managements betraut. Allerdings: Rund 50 Prozent befassen sich mit weniger als 50 Prozent ihrer Arbeitszeit mit dem Thema. 60 Mitarbeiter wenden gar weniger als zehn Prozent ihrer Zeit dafür auf.

Einsparpotentiale: Die Gutachter nennen verschiedene Einsparmöglichkeiten: Verwaltungskosten (bis zu 1,9 Millionen Euro), Energie (rund 807000 Euro), Gebäudereinigung (rund 350000 Euro).

Städtische Objekte: Krefeld besitzt derzeit 308 Objekte mit einer Bruttogrundfläche von rund 760000 Quadratmetern. 62 Objekte sind angemietet.