Ex-Stadtplaner Paul Kesseler ist tot

Der Architekt starb am vergangenen Dienstag im Alter von 85 Jahren.

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Krefeld. Der ehemalige Leitende Baudirektor und Chef des städtischen Planungsamts Paul Kesseler ist vergangene Woche Dienstag im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Architekt, der 1997 in Ruhestand gegangen war, hatte zuvor fast drei Jahrzehnte lang die bauliche Gestaltung der Stadt mitgeprägt.

Zu den Projekten des Diplomingenieurs gehörten beispielsweise das Legoland in Hüls, an dessen Stelle ursprünglich Hochhäuser entstehen sollten, das Gebiet östlich des Breitendyks oder Bauten wie die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule. Stolz war er auf die damalige Bayer-Erweiterung, für die er in mehr als zwölf Jahren das Planungsrecht schuf, und das Gewerbegebiet Euroapark Fichtenhein, das er mit dem damaligen Wirtschaftsförderer Volker Helms auf den Weg brachte. Weniger begeistert war er selbst über Projekte wie das Hansa-Zentrum und den Schwanenmarkt, für die er Planungsrecht zu schaffen hatte.

Der gebürtige Krefelder und Werkkunst-Schüler, zu dessen Markenzeichen gerne eine Fliege statt Krawatte gehörte, hatte nach seinem Examen an der Technischen Hochschule Aachen im Jahr 1960 zunächst in privaten Architekturbüros in Düsseldorf und Krefeld gearbeitet. Dazu gehörte auch seine Zeit bei seinem Vater, Architekt Paul Alfred Kesseler, der unter anderem das Eisstadion und den Wiederaufbau der Alten Kirche geleitet hatte. Paul Kesseler war maßgeblich am damaligen Umbau des Kaiser-Wilhelm-Museums beteiligt.

Nach einer weiteren Station beim Hochbauamt in Mönchengladbach und zwei Jahren als Referendar bei der Bezirksregierung Düsseldorf kam Paul Kesseler dann 1969 ins Krefelder Planungsamt. Bereits 1973 wurde er Oberbaurat und stellvertretender Leiter des Amts. 1993 rückte der Vize dann auf, als Martin Herrmann nach Sachsen ging. Kesseler war einer der vom Verkehrsverein als „Humorvollster Bürokrat“ ausgezeichneten Krefelder.

Das Seelenamt wird am Mittwoch, 10. Mai, 10.30 Uhr, in St. Elisabeth gehalten. Die Trauerfeier findet um 12 Uhr in der Friedhofskapelle Bockum statt, mit anschließender Urnenbeisetzung. ok