FDP ehrt Rehbein für Zivilcourage

Der ehemalige Flüchtlingskoordinator Hansgeorg Rehbein habe sich um den gesellschaftlichen Frieden in Krefeld verdient gemacht.

Foto: Dirk Jochmann

Große Ehre für Hansgeorg Rehbein, den ersten und ehemaligen Flüchtlingskoordinator der Stadt, beim Dreikönigstreffen der FDP: Die Liberalen verleihen ihm den „Preis für bürgerschaftliche Civilcourage“. Lob bekommt Rehbein auch von Ehrenamtlichen, mit denen er in den vergangenen zwei Jahren eng zusammengearbeitet hat. Mit Doris Schlimnat steht seine Nachfolgerin fest.

„Hansgeorg Rehbein hat sich in die Pflicht nehmen lassen für die Aufgabe als Flüchtlingskoordinator in der Hochphase der Flüchtlingskrise. Von Beginn an war klar, dass eine solche Aufgabe mit Problemen, Schwierigkeiten und auch Konflikten verbunden ist“, sagt FDP-Kreisvorsitzender Joachim C. Heitmann in seiner Lobrede. „Denn als Vermittler zwischen Bürgern, gesellschaftlichen Organisationen, der Verwaltung und den neu zu uns gekommen Menschen, begab er sich in ein Spannungsfeld, das von unterschiedlichen Voraussetzungen, Erwartungen und Zielvorstellungen geprägt war und ist.“

In diesem Spannungsfeld, zu dem auch nachvollziehbare Ängste, Befürchtungen und Vorbehalte gegenüber den so zahlreich und unkoordiniert gekommenen Menschen gehörten, habe sich Hansgeorg Rehbein bewährt, und zwar mit Empathie für die Flüchtlinge mit einer jederzeit realistischen Einschätzung der Chancen, aber auch der Risiken und mit einer hohen Professionalität. Heitmann: „So hat er als Flüchtlingskoordinator wesentlich zum gesellschaftlichen Frieden in unserer Stadt im Umgang mit der Flüchtlingskrise beigetragen.“

Gunter Weber, der zur ehrenamtlich tätigen Gruppe in Traar gehört, bescheinigt Rehbein, „Großes geleistet zu haben“. Er bedankte sich für Rat und Tat, mit denen Rehbein der Gruppe beigestanden und richtige Wege aufgezeichnet habe, um den Flüchtlingen bei Sprachkursen, Behördengängen, Wohnungssuche und der Bleibe durch Beruf behilflich zu sein. Er überreicht einen Bildband, „Bilder, die sprechen“, aus der Flüchtlingsarbeit in Traar zur Erinnerung.

Der Geehrte berichtet aus dem Jahr des starken Flüchtlingszustroms, dass die Beteiligten mittags oft nicht gewusst hätten, wo die Menschen abends blieben. Es habe auch eine Welle der Hilfsbereitschaft gegeben. Koordination sei das Wichtigste gewesen, um die Menschen einzubinden.

Er gibt aber nicht nur einen Überblick über vergangene, sondern auch über kommende Herausforderungen: „In den Stadtteilen mussten Strukturen geschaffen werden, damit alle sinnvoll arbeiten konnten.“ Rehbein unterstreicht für die Flüchtlinge die Notwendigkeit von Sprachkursen, ohne die eine Arbeit nicht möglich ist und plädiert für eine Ausbildungsoffensive und Praktikumsplätze. „Chefs müssen sehen, dass manche Flüchtlinge hochmotiviert sind, Geld zu verdienen.“

Wichtig sei es auch, die Flüchtlinge nicht nur zu versorgen, sondern anzunehmen. Einer habe gesagt, er könne Deutsch, habe Arbeit, doch keine Freunde.