Weihnachten Was tun, wenn der Tannenbaum in Flammen steht?

Krefeld · Echte Kerzen am Weihnachtsbaum sind gefährlich. Überstrapazierte Kabelstränge aber auch.

Die Wohnungseinrichtung in einem zu Schauzwecken weihnachtlich hergerichteten Wohnzimmer: Die Feuerwehr demonstrierte mit der Vorführung in dem Container die Brandgefahren in der Adventszeit.

Foto: Ja/Soeren Stache/dpa

Es ist der Albtraum jeder Feier an Heiligabend. Ein Funke, eine Stichflamme und schon steht der gesamte Nadelbaum in Flammen. Doch wie kann das Feuer im Wohnzimmer vermieden werden?

„Unachtsamkeit ist die Brandursache Nummer eins“, warnt Feuerwehrsprecher Christoph Manten. Er rät, echte Kerzen nur unter ständiger Aufsicht abzubrennen. Zudem sollten die weißen oder bunten Kerzen immer senkrecht stehen und mit Abstand zur Deko und weiteren Tannenzweigen am Weihnachtsbaum befestigt werden. Beim Verlassen des Raumes sollte darauf geachtet werden, dass alle Kerzen erloschen sind.

Wichtig sei es zudem, den Weihnachtsbaum in einen kippsicheren Ständer zu stellen, diesen gegebenenfalls sogar mit Wasser befüllen. Auch das Tannengrün könne man unter Umständen mit Wasser aus der Sprühflasche frisch halten. Das würde die Brandgefahr verringern. Auch der Aufstellort des Baumes müsse mit Bedacht gewählt werden. „Wenn ein Baum im Durchzug steht, beispielsweise wenn in dem Raum quergelüftet wird, kann das das Abbrennen der Kerzen am Baum beeinflussen“, sagt Manten.

Türen schließen und sich in Sicherheit bringen

Generell sei das frühzeitige Auswechseln von Kerzen am Baum vor dem vollständigen Niederbrennen ebenfalls ratsam. „Und es hilft sicherlich, wenn man Kerzen so anbringt, dass diese für Kinder nicht unmittelbar erreichbar sind“, so Manten.

Trotz aller Vorkehrungen muss vor allem dann richtig gehandelt werden, wenn der Weihnachtsbaum tatsächlich in Brand gerät. „Grundsätzlich ist es sinnvoll, einen Eimer oder eine Gießkanne Wasser in unmittelbarer Nähe des Baumes bereitzustellen“, sagt der Feuerwehrsprecher. Kleinere Brände könnten somit schnellstmöglich gelöscht werden. Ebenfalls zum Löschen von Kleinbränden würden sich Schaumlöscher (sechs Liter) und Löschdecken eignen. Löscher und Decke sind sowohl im Fachhandel als auch im Baumarkt und Internet zu bekommen.

Feuerwehr rät dazu, LED-Kerzen zu verwenden

Ist das Feuer aber nicht mehr einzudämmen, gilt: Türen zum Brandraum schließen und umgehend mit allen Bewohnern und Besuchern die Wohnung oder das Haus zu verlassen. Wenn alle Personen in Sicherheit sind, muss schnellstmöglich die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 verständigt werden. Der Feuerwehrmann in der Einsatzleitstelle wird alle für die Rettungskräfte nötigen Details zur Situation am Brandort abfragen.

Wer aus Sicherheitsgründen auf die echten Kerzen verzichten will und kann, sollte bei der Verwendung von LED-Kerzen und Lichterketten das VDE-Zeichen auf dem jeweiligen Produkt prüfen. LED-Leuchtmittel würden laut Manten oft eine geringere Wärmentwicklung haben.

So könnten Glühlampen beispielsweise eine Hitze von bis zu 90 Grad Celsius entwickeln – der Abstand zur Deko am Weihnachtsbaum und anderem Tannengrün müsse unbedingt eingehalten werden, so Manten.

Ein weiteres Problem seien zu viele Elektrogeräte, die an nur einer Mehrfachsteckdose angeschlossen seien und zu einer Überlastung der Stromleitung führen könnten. In der Folge könne es zu einer starken Erwärmung der Leitung und damit zu einem Schmelzen der Isolierung kommen, was wiederum eine Brandgefahr darstellen würde.

Auf den beiden Wachen der Berufsfeuerwehr (Hauptwache und Feuerwache zwei in Linn) steht laut Manten auch jeweils ein Weihnachtsbaum. „Diese sind mit LED-Lichterketten ausgestattet“, sagt der Feuerwehrsprecher und ergänzt: „Und natürlich sind sie mit viel Liebe zum Detail von den Kollegen geschmückt worden.“