Meinung Fichte-Aus: Wie ein Schlag ins Gesicht
Krefeld. Als wäre die Nachricht vom Aus der ältesten Schule der Stadt nicht tragisch genug: Jetzt müssen Schüler, Eltern und Lehrer auch noch die Nachricht verdauen, dass Schulleiter Andreas Kries seit mehreren Wochen von der Fichte-Schließung wusste.
Mehr als drei Jahre hatte die Schule um eine gute und sichere Leitung gekämpft. Vor eineinhalb Jahren kam Andreas Kries und mit ihm die Hoffnung und das Vertrauen, die Zukunft der Kinder und kulturelle Vielfalt an einer Schule ohne Rassismus zu gestalten. Vertrauen, das jetzt bitter enttäuscht wurde. Auch für Kries muss die Konsequenz der sinkenden Anmeldezahlen wie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Aber den Mantel des Schweigens darum zu hüllen? Die falsche Entscheidung.
In ihm den einzigen Schuldigen zu suchen ist freilich zu kurz gegriffen: Hätte nicht auch die Stadt das Schicksal des Fichte längst anhand der seit Jahren sinkenden Nachfrage vorhersehen müssen? Zuletzt war die Schulentwicklungsplanung Ende 2015 Thema in der Politik — über die Gymnasien wurde aber nicht gesprochen.