Krefeld-App für Zuwanderer Freies WLAN an Flüchtlingsunterkünften soll kommen
Krefeld-App für Zuwanderer ist in Vorbereitung. Hansgeorg Rehbein spricht auf Versammlung des Flüchtlingsrates.
Krefeld. Alle Flüchtlingsunterkünfte sollen künftig mit frei zugänglicher WLAN-Technik für die Internet-Nutzung ausgerüstet werden. Das kündigt der städtische Koordinator Hansgeorg Rehbein in der Mitgliederversammlung des Flüchtlingsrats. Erstmals tagt das Gremium in der neuen Begegnungsstätte im Erdgeschoß des Hochhauses an der Felbelstrasse. Rehbein sprach dabei von einer neuen Phase der Flüchtlingsbetreuung, die „neu geordnet und optimiert“ werden müsse.
In etwa drei Wochen werde im Netz eine eigene Webseite „Flüchtlinge in Krefeld.de“ online verfügbar sein, die alles Wissenswerte zur Thematik beinhalte und viele Fragen beantworte. Für die in Krefeld lebenden Zuwanderer sei eine spezielle Krefeld-App in Vorbereitung, die diesen auf dem Weg in ein geordnetes Leben in unserer Stadt helfe. Die Verwaltung der Stadt, so wurde am Rande der Sitzung bekannt, suche derzeit für die nächsten beiden Jahre mehrere hundert Mitarbeiter, die für die Betreujung der Flüchtlinge gebraucht würden.
Insbesondere die Leistungsabteilung des Fachbereichs Soziales arbeite am Rande ihrer Möglichkeiten. Dasselbe betreffe den Gebäudeservice, der unter anderem mit der Sichtung von rund 300 angebotenen Wohnungen zu tun habe. Rehbein: „Die dezentrale Unterbringung ist nach wie vor das Ziel. Aber so eine Wohnungsbesichtigung dauert mitunter einen ganzen Tag, bis alle Fragen geklärt sind.“
Händeringend bemühe sich die Stadt derzeit darum, mehr Sozialarbeiter für die Unterkünfte zu finden. „Aber da auch andere Kommunen und Institutionen großen Bedarf an solchen Fachkräften haben ist das sehr schwer. Der Markt ist leergefegt.“ Nach wie vor sei ungeachtet aller Probleme die Hilfsbereitschaft der eingesessenen Menschen „ungeahnt groß“, stellte Rehbein fest.
Rund 400 bis 500 qualifizierte Anmeldungen von ehrenamtlichen Helfern liegen Rehbein bislang vor, die jetzt in einer zentralen Datei zusammengefasst und ausgewertet würden. Stadtteilbezogen seien alleine in Traar 70, in Hüls 100 freiwillige Helfer aktiv. In Traar werden die Bewohner der Traglufthalle eingeladen, an der Aktion „Sauberes Traar“ am 9. April mit zu machen. An anderer Stelle sind Flüchtlinge aktiv beim Krötensammeln, mit dem die Amphibien auf ihren Wanderungen geschützt werden.
Rehbein: „Das beste Mittel gegen die Angst vor Flüchtlingen ist, einen Flüchtling kennen zu lernen.“ Verstärkt sollte jetzt in Zusammenarbeit mit Jobcenter und Arbeitsagentur der Blick auf Praktika, Ausbildung und Arbeit für die Zuwanderer gerichtet werden. Ein bislang sehr „ungeordneter Bereich“, so Rehbein.
Arbeitgeber sollten von ihrer Position abrücken, nur Menschen mit sehr guten deutschen Sprachkenntnissen einzustellen. „Das ist das Feld, auf dem reale Integrationsarbeit beginnt. Und deutsch lernen die Menschen dreimal so schnell am Arbeits- oder Ausbildungsplatz als in einer Fortbildung.“ Ungeklärt blieben viele Fragen nach den Zugangsmöglichkeiten in die Gemeinschaftsunterkünfte.
Rehbein verwies dabei auf die Wahrung der Privatsphäre und der Sicherheit der Bewohner. Deshalb würden derzeit Ausweise, die zum Zugang berechtigen, auch nur an einen kleinen Personenkreis ausgegeben. „Ausweise erhalten Menschen, die mein Vertrauen haben, denn ich stehe in meiner Funktion und persönlich dafür gerade.“