Pay-TV Fußball-Fans müssen in Krefelder Kneipen fürs Bier nicht draufzahlen

Wollen Krefelder Wirte alle Bundesligaspiele live zeigen, wird es für sie teurer. Die Kneipen in Krefeld sind sich nicht ganz einig, wie dem Thema Bezahlfernsehen zu begegnen ist.

Krefeld. Tore, Punkte Meisterschaft — der Fußball-Dreiklang, Jahrzehnte und bis heute gültig, wird durch zunehmend komplexere und kompliziertere Umstände um des Deutschen liebsten Sports begleitet. Die Stadien sind moderner, der Fußball schneller geworden. Doch das Vergnügen für den Fan — mit seinen Kumpels in der Stammkneipe das Geschehen auf den Plätzen der Republik bei einem Bierchen live zu verfolgen — bleibt. Allerdings könnte der Spaß in geselliger Atmosphäre bald getrübt werden.

Denn die Geldmaschine Fußball zapft über das Bezahlfernsehen den Otto-Normalverbraucher an (die WZ berichtete). Und auch die Gastwirte der Stadt müssen, wollen sie alle Spiele am gesamten Wochenende ihrer Kundschaft anbieten, tiefer in die Tasche greifen. Schließlich ist neben Sky, dem Rechteanbieter, nun auch Eurosport mit im Boot. Der Gastronom also müsste bei einem zusätzlichen Anbieter weitere Spiele hinzukaufen.

Die Wirte der Stadt sind sich nicht ganz einig, wie dem Ganzen zu begegnen ist und was der Kunde möchte beziehungsweise erwartet. Klar ist indes: mehr fürs Bier oder Getränk soll der Kunde nicht zahlen.

Fabio Cassone, Besitzer des CafeIn, kennt noch Zeiten des Umsatz-Rückgangs: „Wir hatten früher mal Sky, aber das ist uns schlichtweg einfach zu teuer geworden. Eine Alternative für mich wäre Eurosport.“ Eurosport überträgt in dieser Saison alle Spiele die am Freitag und Montag laufen. Timhurtas Yaldir und Peter Grunow, Besitzer der Kneipe „Doctor Flotte“, dagegen wollen, das die „Flotten-Gänger“ gar kein Spiel mehr verpassen: „Wir haben mehrere Verträge. Neben Sky haben wir auch Eurosport und die Telekom, die Eishockey zeigt, gebucht, um jedes Spiel anbieten zu können. Die Kosten sind zwar hoch aber wir haben Stammgäste die sich auf uns verlassen“, erzählt Yaldir. Schuld am Dschungel der Sendervielfalt, die Spiele zeigen, hat seiner Meinung nach aber nicht Sky: „Der Verantwortliche dafür ist die Liga selbst. Zudem ist der Konkurrenzkampf der Sender enorm.“

Gleichwohl ist nicht jeder Wirt bereit, die hohen Summen zu zahlen. Trotzdem gibt es Wirtschaften, für die sich Sky lohnen könnte. Zumindest macht sich Duvermey Kaba, stellvertretende Betriebsleiter des Sausalitos', seine Gedanken: „Wir bieten kein Sky an, überlegen aber ein Abo zu machen.“