Abschied Die Kinder werden ihm fehlen
Norbert Niessen leitet seit 28 Jahren die Geschicke des Kinderheims Marianum. Jetzt wurde er mit einer Feierstunde verabschiedet.
Mitte. Für die Kinder arbeiten zu können, war für Horst Niessen im Rückblick auf seine 28-jährige Tätigkeit als Geschäftsführer des Kinderheims Marianum stets auch eine Herzensangelegenheit. „Ich habe im Verein mit dem Träger die wirtschaftliche und finanzielle Grundlage geschaffen und gemeinsam mit dem pädagogischen Leiter Heinz-Werner Knoop das Haus geleitet und konsequent ausgebaut“, berichtet Niessen. Ende August geht er in den Ruhestand. Aus diesem Anlass gab es gestern eine Feierstunde in der Aula des Marianums an der Hubertusstraße, zu der die Mitarbeiter und viele Wegbegleiter gekommen waren.
In einer Laudatio würdigte der langjährige Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung „Katholische Armenverwaltung Krefeld“, Klaus Peter Schacht, Niessens Engagement als Wegbereiter für den Erfolg. „Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben Wert geben“, zitierte Schacht ein lateinisches Sprichwort des Bildungsreformers Wilhelm von Humboldt. Dieses beschreibe die Verantwortung von und für Mitmenschen, um zum Beispiel armen verwaisten Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. Schacht lobte Niessen, weil er wirtschaftlich den Weg für die Aufgaben der Pädagogen vorbildlich bereitet habe.
Als besondere Leistung stellte er heraus, dass unter dessen Ägide eine Kindermensa für alle bedürftigen Schüler eingerichtet wurde, in der sie ein kostenloses Mittagessen erhalten. Außerdem übernehme die Einrichtung die Betreuung von alleinreisenden Flüchtlingskindern. Als weiteren Verdienst nannte Schacht den Aufbau des KEV-Internats, in dem junge Eishockeyspieler betreut werden.
Schacht bezeichnete die Zusammenarbeit zwischen ihm, Niessen und Heimleiter Knoop als Triumvirat, das sich die vielfältigen Aufgaben des Hauses vertrauensvoll teilt. Dazu gehören neben Unterbringung und Betreuung für bis zu 90 Kinder auch die Hilfe bei der Berufswahl und der Suche nach Ausbildungsplätzen.
Knoop erinnerte in seiner humorvollen Laudatio an 28 gemeinsame Jahre: „Sie haben es hinter sich, wir haben es hinter uns gebracht.“ Eine solch enge Zusammenarbeit erfordere guten Willen und beste Organisation. Man habe sich immer aufeinander verlassen können, auch einmal sein Herz ausschütten und sich gegenseitig trösten können. Nicht zuletzt seien Niessens Humor und seine stets gute Laune ein Grund dafür, dass die 28 gemeinsamen Jahre wie im Flug vergingen.
Niessen bedankte sich für die anerkennenden und humorvollen Worte zu seinem Abschied bei Träger, Kollegen und Mitarbeitern. „Es war mir eine Freude und eine Ehre.“
Seinen Ruhestand möchte er durch ehrenamtliche Mitarbeit im sozialen Bereich beleben. „Der Kontakt mit Mitarbeitern und Kindern wird mir fehlen“, gesteht er.
Dafür will er sich mehr Zeit für die Familie samt seiner zwei Enkelkinder nehmen. Seine Frau Renate, mit der er seit mehr als 40 Jahren verheiratet ist, freut sich auf die neue „Herausforderung“. Auch sie ist ehrenamtlich tätig.
Norbert Niessen wagt sich in Zukunft mit der Hobbymannschaft der Pandabären wieder öfter aufs Eis. Da kommt das von den Krefeld Pinguinen signierte Trikot als Abschiedsgeschenk gerade recht.