Gelbe Säcke bleiben liegen
In mehreren Stadtteilen gibt es Probleme mit der Entsorgung des Verpackungsmülls.
Krefeld. Erika Maes hat Ärger mit ihrem Gelben Sack - er wird nicht abgeholt. Sie wohnt ihn Linn und es ist nicht das erste Mal, dass sie auf die Entsorgung des Verpackungsmülls warten muss: „Anfang 2014 gab es auch schon Probleme.“
Gabriele Strathen wohnt in Hüls und ihre Gelbe Tonne wird ebenfalls nicht immer pünktlich geleert: „Im letzten Jahr ist das zweimal passiert. Im November waren es drei und im Dezember zwei Tage Verspätung.“ Strathen weiß außerdem zu berichten, dass sie mit diesem Problem nicht allein ist: „Bei unseren Nachbarn läuft es auch nicht rund.“ Immerhin — über Weihnachten habe es funktioniert: „Da waren sie zufällig pünktlich“, sagt sie mit sarkastischem Unterton.
Bei anderen Hülsern kam es auch in dieser Zeit zu Verspätungen. Darüber jedenfalls beschwert sich Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD) in einer E-Mail, die der Westdeutschen Zeitung vorliegt, bei Umweltdezernent Thomas Visser und dem Leiter des Fachbereichs Umwelt, Helmut Doepcke: „Es ist nicht zu vermitteln, dass zum wiederholten Mal die Entsorgung der Gelben Tonnen nicht funktioniert. Dass dies gerade an den Feiertagen zwischen den Jahren passiert, macht diese unhaltbare Situation noch untragbarer.“
Bernhard Strotmeier, Geschäftsführer bei Borchers Kreislaufwirtschaft, räumt ein, dass es über die Feiertage zu Verzögerungen gekommen sei: „Uns ist ein Fahrzeug ausgefallen, wegen mechanischer Fehler. Deshalb sind wir in Rückstand geraten.“
Darüber hinaus — auch das räumt er ein — habe es bereits im Sommer Probleme gegeben: „Damals hatten wir wegen Krankheit und Urlaub zu wenig Fahrer.“ Als Reaktion darauf habe man die Anzahl der Fahrer von zehn auf 13 und die der Fahrzeuge von drei auf vier erhöht. Dass es trotz dieser personellen und technischen Aufstockung über die Feiertage am Jahresende wieder zu Verzögerungen gekommen sei, erklärt Strotmeier damit, dass es in dieser Zeit nicht möglich gewesen sei, den Ausfall eines Viertels der Fahrzeugkapazität zu kompensieren: „Deshalb sind wir verspätet und müssen das nachholen.“
Die Firma Borchers Kreislaufwirtschaft organisiert die Entsorgung der sogenannten Leichtstoffverpackungen aus den Gelben Tonnen beziehungsweise Säcken in Krefeld im Auftrag von Der Grüne Punkt — Duales System Deutschland (DSD). Der Vertrag gilt seit dem 1. Januar 2014 und läuft noch bis zum 31. Dezember 2016.
Norbert Völl, Pressesprecher bei DSD, betont, dass man mit Borchers Kreislaufwirtschaft als Dienstleister prinzipiell zufrieden sei — wobei die Verzögerungen im Sommer „nicht okay“ gewesen seien: „Deswegen haben wir sie auch ins Gebet genommen. Aber dann haben sie ja aufgestockt.“ Und dieses „sichtbare Bemühen“ müsse man würdigen. Zu den erneuten Verzögerungen über die Feiertage sagt er: „Auch in dieser Sache haben wir um eine Stellungnahme gebeten und darauf hingewiesen, dass der ordnungsgemäße Ablauf zu garantieren ist.“
Das Presseamt der Stadt Krefeld wollte sich gegenüber der Westdeutschen Zeitung gestern nicht zu den Gelben Tonnen und Säcken äußern. Angelika Peters: „Wir bereiten in dieser Sache gerade eine Stellungnahme vor und bitten daher noch um etwas Geduld.“
Ratsherr Walter Fasbender (CDU) jedenfalls verlangt ein entschlossenes Vorgehen. In einem Antrag an den Vorsitzenden des Ausschusses für Ordnung und Verwaltung, Philibert Reuters (CDU), schreibt er: „Die Stadtverwaltung Krefeld wird aufgefordert, mit allen rechtlichen Mitteln darauf hinzuwirken, dass die fristgerechte Leerung der Gelben Tonnen und Entsorgung der Gelben Säcke uneingeschränkt gewährleistet wird.“