BERUFS-CHANCE 208 Jobs für Langzeitarbeitslose
Krefeld · Neuer Koordinator soll ab Mai Förderung umsetzen. SPD will Zusammenarbeit aller Agierenden am Arbeitsmarkt intensivieren.
Eine berufliche Perspektive sollen 208 Langzeitarbeitslose in Krefeld durch eine neue Koordinatorenstelle bekommen, womöglich später auch noch weitere Betroffene. Das Geld, um die entsprechenden Stellen zu schaffen, fließt durch das auf Bundesebene beschlossene Teilhabechancengesetz.
Zwischen 250 000 und 300 000 Euro sind für Krefeld damit für fünf Jahre sicher. Umgesetzt werden soll das ganze mit besagtem Koordinator, dessen Schreibtisch im Rathaus angesiedelt ist. Das ist bereits im städtischen Haushalt festgezurrt. Noch ist die Stelle nicht ausgeschrieben. „Wir gehen aber davon aus, dass es im Mai losgehen kann“, sagt der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Björn Rüsing. Der neue Stadtmitarbeiter soll generell in den Bereichen Arbeit, Arbeitsmarkt, Ausbildung und Jobcenter zwischen sämtlichen städtischen Geschäfts- und Fachbereichen koordinierend tätig werden.
Die Menschen, um die es in dieser Förderung geht, sind sieben Jahre im Leistungsbezug des Jobcenters. „Dann haben sie meistens nicht nur das Problem, dass sie wenige Geld haben, weil sie kein Einkommen haben. Sie kämpfen auch mit einer Reihe an begleitenden sozialen Problemen“, sagt Rüsing.
Um insgesamt in Krefeld „Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren“, will die SPD – noch bevor der Koordinator sein Büro bezieht – die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Arbeitsagentur, Ausbildungsbetrieben und Unternehmen sowie Gewerkschaften und Industrie- und Handelskammer (IHK) intensivieren.
Einen entsprechenden Antrag stellt die SPD-Fraktion am Donnerstag im Sozialausschuss. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt sei zuletzt positiv. Andererseits sei es nicht gelungen, auf dem Ausbildungsmarkt allen Bewerbern eine Lehrstelle anzubieten. Die SPD möchte deshalb im Sozialausschuss einen Sachstandsbericht zur aktuellen Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation erhalten und die Arbeitsagenturchefin Bettina Rademacher-Bensing einladen, um Über Optimierungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten in Krefeld zu beraten. Gegebenenfalls sollen auch Gewerkschafts- und IHK-Vertreter hinzugebeten werden. Von einer „abgestimmten Vorgehensweise“ erhoffe man sich, so Rüsing, „Vorschläge für Maßnahmen, die die Situation grundsätzlich weiter verbessern können“.