Geschenke gibt’s am 27.

Der Tag nach Weihnachten wird genutzt, um Gutschein oder Geld zu Weihnachtspräsenten zu machen.

Krefeld. Gegen 11 Uhr geht es los. Die Stadt füllt sich mit Besuchern, die Parkplätze werden zur Mangelware. Gefragt sind die Angebote in den Geschäften, denn viele Leute wollen ihre Weihnachts-Gutscheine und -Geldgeschenke eintauschen gegen die Sachen, die sie mögen.

Es werden Konzertkarten gekauft, noch ein kleines Kleidungsstück fürs Silvesterfest, oder der langersehnte Wunsch geht dank des Weihnachtsgeldes endlich in Erfüllung. Die WZ traf entspannte Passanten und Geschäftsleute. Die Kunden freuen sich zudem über viele reduzierte Waren.

Immer öfter liegen Euros unterm Tannenbaum, getreu dem Motto: „Nur Bares ist Wahres.“ Dass Geldgeschenke etwas für Einfallslose sind, gilt nicht mehr. Gestern machten sich Schenker und Beschenkte gemeinsam auf den Weg, um das Passende auszusuchen: eine nette Idee.

So ist es auch bei Renate Holtermann und ihrer Enkelin Anna Mauritz. „Anna ist gerade aus Helsinki nach Hause gekommen. Am Heiligen Abend hat sie nichts bekommen, dafür sind wir jetzt unterwegs“, erzählt Holtermann. Die beiden Frauen suchen nach einer neuen großen Geldbörse und schwanken zwischen der roten oder violetten. „Wir haben so eine große Familie, ich habe auch Gutscheine fürs Kino und Bücher verschenkt.“

Dass immer mehr Geldgeschenke den Besitzer wechseln, bestätigt auch Jörg Pastoors, Geschäftsführer von Galeria Kaufhof. Die große Umtauschwelle finde so immer weniger statt.

Jonas (7) hat ein tolles Schnäppchen gemacht. Er hält die Monsterburg von Playmobil in den Armen. „Ich habe lange darauf gespart“, sagt er. „Mit dem Geld zu Weihnachten reicht es. Außerdem habe ich jetzt, nach Weihnachten, 40 Euro weniger bezahlt.“ Die Großeltern Evelyn und Wilfried Päuser freuen sich mit ihm.

Auch Hannelore Woiki ist mit ihrer Enkelin Laura Haas unterwegs. Sie sehen sich bei der neuen Frühjahrsmode um. „Geldgeschenke und Gutscheine sind für die größeren Enkel ideal“, findet Woiki. „Unsere sind zwischen 17 und 23 Jahren alt. Jetzt gucken wir erst einmal, was wir finden.“ Die 17-Jährige findet die rot-weiß karierte Bluse sehr hübsch.

Marie-Theres und Peter Kleckers wollen ihr Geldgeschenk in Kleidung umsetzen. Er hält einen Pulli mit V-Ausschnitt und passendem Hemd in der Hand, sie möchte nach einer neuen Hose sehen. „Wir haben das Geld vom Opa bekommen. Er ist 92 Jahre alt. Da ist dies das Praktischste, auch wenn es ein wenig unpersönlich ist.“ Beide verbinden den Einkauf mit einem Stadtbummel.

Eine Lego-Box mit der Bezeichnung „Hobbit“ darf Christophe nach Hause tragen. „Er hat gespart“, berichtet seine Mutter Sandra Lohbeck. „Der Betrag kam durch Gutscheine und Geldgeschenke zum Fest zusammen.“