Leitungen werden im Bereich Forstwald verlegt Glasfaser-Ausbau: „Weiße Flecken“ in Forstwald werden beseitigt

Forstwald · . Kürzlich sind an der Forstwaldstraße unweit des Restaurant „Forsthaus“ Leitungen verlegt worden. Darüber geärgert hat sich WZ-Leser Hans Mensak. „Ein Begehen des Wanderweges mit Kinderwagen, Rollatoren ist nicht mehr möglich“, klagt er.

Auch für Radfahrer wird es im Bereich der Baustelle an der Forstwaldstraße eng.

Auch für Radfahrer wird es im Bereich der Baustelle an der Forstwaldstraße eng.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Vergeblich habe er beim Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) um Hilfe gebeten. An diesen hatte er die Bitte gerichtet, den nach den Bauarbeiten mit Matsch bedeckten Weg wieder begehbar zu machen.

Doch der KBK ist für die Baustelle gar nicht verantwortlich, ebenso wenig die Stadtwerke (SWK). Vielmehr wird im Forstwald derzeit im großen Umfang Glasfaser verlegt. Der Breitband-Ausbau in diesem Bereich ist schon lange geplant. Denn Forstwald zählt bisher zu den „weißen Flecken“ in Krefeld mit besonders schlechten Daten-Verbindungen. Das sind Gebiete, in denen weniger als eine Geschwindigkeit von 30 Megabit pro Sekunde beim Surfen zur Verfügung steht.

Mehrere Unternehmen sind in Krefeld gleichzeitig aktiv

„Hier soll und wird der geförderte Breitband-Ausbau, der sich in den finalen Zügen der Vergabe befindet, Abhilfe schaffen“, kündigte ein Stadtsprecher gegenüber unserer Zeitung vor drei Jahren an. Bis 2025 solle in Krefeld eine flächendeckende Versorgung mit gigabitfähigen Netzen erfolgen. In enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Wirtschaftsförderung seien private Netzanbieter dabei, Glasfaser-Netze auszubauen. Die Stadt Krefeld nutzt dazu auch Fördermittel von Bund und Land. Nur noch zehn Prozent der Kosten sind dadurch von der Kommune zu leisten.

Die Epcan GmbH und die Muenet GmbH haben als Bietergemeinschaft den Zuschlag zum geförderten Breitband-Ausbau in Krefeld erhalten. Rund 1000 förderfähige Adressen im gesamten Stadtgebiet – zum Beispiel am Hülser Berg, aber auch rund um den Krefelder Hafen, in Bockum und Forstwald – können davon profitieren. Eine Nachfragebündelung gab es dafür 2022, derzeit läuft die Bauphase.

Im Forstwald ist aber parallel auch das Unternehmen Deutsche Glasfaser auf eigene Rechnung im Bereich Feldburg, Holterhöfe und Stock aktiv. Nach erfolgreicher Nachfragebündelung im Jahr 2021, Prüfung und Planung läuft dafür ebenfalls die Bauphase. Nacheinander wird jede Straße ausgebaut und damit verbunden die einzelnen Glasfaseranschlüsse. Sukzessive finden im Anschluss die ersten Aktivierungen der Anschlüsse statt.  Die notwendigen Hauptverteiler wurden schon 2022 aufgestellt.

In Gellep-Stratum ist das Krefelder Netz der Deutschen Glasfaser schon in Betrieb. Gleiches gilt für die Gewerbegebiete Bockum, Linn-Hafen, Krefeld Süd und Gellep-Stratum. Für Krefeld West liegt die Nachfragebündelung bei 16 Prozent. Sie endete am Samstag, 2. März, wurde aber bis 27. April verlängert. Die Erreichung von 33 Prozent ist das Ziel. Parallel läuft eine Nachfragebündelung für das Gewerbegebiet West.

Nicht zuletzt möchte die Deutsche Telekom in Krefeld mehr als 22 000 Haushalte mit Glasfaser versorgen. In Cracau sowie in Stadtmitte sind die Anschlüsse schon buchbar, weitere Ausbaugebiete sind in Planung. Sie sollen 2025 und 2026 folgen.

„Nachfragebündelung und Förderung haben per se nichts miteinander zu tun“, berichtet Annegret Angerhausen-Reuter von Krefeld Business. Bei der Förderung werde aber selbstverständlich auch im Vorfeld abgefragt, wer einen Anschluss haben möchte und wer nur eine Bereitstellung in der Straße erhält.

Dass im selben Krefelder Stadtteil mehrere Anbieter Glasfaser verlegen, könne durchaus vorkommen. Unter diesem sogenannten „Überbau“ verstehen Experten „die nachträgliche Dopplung von Telekommunikationsinfrastrukturen durch parallele Errichtung, soweit damit dasselbe Versorgungsgebiet erschlossen werden soll.“ 2023 zählte die Telekom bundesweit 300 000 solcher Fälle. Das Forschungsinstitut WIK-Consult hat dazu festgestellt, dass bereits die bloße Ankündigung der Telekom, Glasfaser verlegen zu wollen, Wettbewerber dazu gebracht habe, ihre eigenen Planungen zu stoppen, da sie befürchten mussten, ihr Netz dann nicht wirtschaftlich betreiben zu können.