Alles fängt mit einer Leserbeschwerde an: In Krefeld gibt es eine Internet-Großstörung! Unser erster Anruf führt uns zum Anbieter Unitymedia. Bei der Pressehotline geht nur die Mailbox dran, die uns darüber informiert, dass die Mailbox voll ist. Schade. Also tun wir uns den ganz normalen Callcenter-Wahnsinn an. Wer bei der Servicehotline angibt, dass er Probleme mit seinem W-Lan hat, fliegt aus der Leitung und bekommt eine Tonbandansage zu hören, die übersetzt bedeutet: „Mit deinem Router haben wir doch nix am Hut!“ Also tun wir im zweiten Anlauf so, als hätten wir Probleme mit unserer (nicht vorhandenen) Fritzbox.

Nach rund 15 Minuten gibt es menschlichen Kontakt. Wir erfahren von einer Mitarbeiterin: Ja, es gibt eine Großstörung, die durch ein zerstörtes Glasfaserkabel ausgelöst wurde. Der Krefelder Fall scheint geklärt.

Nun fragen wir auch bei der Telekom nach, ob die Kabel unversehrt im Erdreich ruhen. Auf unsere mehrfache Anfrage kriegen wir immer wieder die Info zurück, dass man ohne konkrete Adresse eines Betroffenen nicht mit der Recherche beginnen kann. Nach dem Motto: Wir verraten erst, ob die ganze Stadt brennt, wenn Sie mir alle betroffenen Hausnummern nennen.

Plötzlich trudelt eine Mail von Unitymedia ein. Das ominöse Kabel wurde bei Bauarbeiten im schönen Neheim-Hüsten (Stadt Arnsberg) zerstört. Das sorgte wohl für Probleme in Städten wie Meschede und Winterberg. Nicht aber in Krefeld. Gleichzeitig erreichen uns aber dutzende Leser über Facebook, die ihrerseits über Internetprobleme bei verschiedenen Anbietern klagen. Manche sollen schon seit Tagen bestehen.

Am Nachmittag dann ein Signal des Anbieters 1&1, den wir parallel angeschrieben hatten: Ja, es gibt eine regionale Störung in Krefeld! Das Ergebnis der Recherche ist also ganz simpel: Irgendwie hat jeder mal Probleme mit dem Internet. Und dass im Sauerland ein Kabel durchgebaggert wurde, ändert daran eigentlich gar nix.