WZ-Mobil an der Unterführung: "Parkplätze wären eine sinnvolle Lösung"

Beim WZ-Mobil ging es um die Nutzung des brachliegenden Geländes an der Kölner Straße.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Natur erkämpft sich langsam den brachliegenden Platz kurz vor der Unterführung an der Kölner Straße zurück. Rund um das Alte-Post-Gelände südlich des Hauptbahnhofs wuchert das Grün. Das soll aber nicht ewig so bleiben. Die SPD in der Bezirksvertretung Süd möchte auf dem Gelände eine provisorische Parkfläche für das Viertel einrichten. Mit einfachen Mitteln könnte das rund 4000 Quadratmeter große Gelände des früheren Postamts wieder genutzt werden — wild wurde dort nämlich bereits früher geparkt, bis die Stadt das Grundstück mit Pollern unzugänglich machte.

Die Verwaltung jedoch lehnt diesen Plan mit Blick auf mögliche Investoren und ein künftiges Nutzungskonzept ab.

Helmut Hucke aber findet: „Das Gelände ist meines Erachtens für eine Bebauung wenig geeignet. Wer möchte direkt hinter der Bahn leben oder arbeiten? Und eine Lagerhalle ist sicherlich auch nicht vorgesehen, zumindest nicht in der Nähe der Kölner Straße.“ Daher regt er stattdessen eine Nutzung als Parkplatz an: „Der Bedarf ist gegeben. Das ist daran erkennbar, dass das Gelände schon mal als wilder Parkplatz benutzt wurde. Schön wäre es dann auch, den Platz aufgelockert zu gestalten und zu begrünen.“

Das siehtTaxifahrerin Dagmar Dörken ähnlich: „Klar könnte das als Parkraum genutzt werden.“ Das sei besser, als dass ihre kargen Stellplätze am Südausgang des Hauptbahnhofs zugeparkt würden. „Und toll sieht das ja wirklich nicht aus.“

Auch ihr Kollege Reinhold Juretzka schließt sich dem an: „Die Ecke wurde ja auch früher als Parkraum genutzt. Warum sollte das als Provisorium nicht wieder belebt werden. So schnell kommen die Investoren nicht.“

Frank Kraphol ist Busfahrer und kennt die Ecke gut. „Klar wäre das eine gute Lösung für die Anwohner in dem Viertel hier. Aber vielleicht hat ja auch der Betreiber des Parkhauses am Bahnhof was dagegen, dass noch zusätzliche Parkflächen bereitgestellt werden.“

Amir Arabpur-Wahedy fährt seit fünf Jahren im Hauptberuf Mietwagen. „Früher war das eine schöne Stadt“, sagt der Mann, der in Teheran geboren ist, „aber schauen sie sich jetzt um, hier verwildert alles und wächst zu. Parkplätze wären doch eine sinnvolle Lösung.“

„Schade um das Gelände, das ist jetzt ein richtiger Schandfleck“, meint sein Kollege Rolf Gornicke. Warum die Verwaltung die Zustimmung zu einem Provisorium verweigert, könne er nicht verstehen: „Das kann man doch ganz schnell wieder rückgängig machen, falls ein Investor dort wirklich etwas bauen will.“

Victor Schneider arbeitet in einem Büro eines Bauunternehmens gegenüber der Brachfläche. „Wir hatten sogar die Idee für ein Hotel auf dem Gelände, aber das Problem ist die Lärmbelästigung durch die Gleise und die Kölner Straße“, sagt er. Daher schätzt er die Chance für eine Investition in den Neubau von Wohnhäusern als gering ein. Mehr Parkplätze seien hingegen auf jeden Fall notwendig. „Wir haben hier immer Probleme, einen Parkplatz zu finden.“

Ähnlicher Meinung ist Doris in der Elst: „Das Gelände war vor einem Jahr noch offen und konnte als Parkplatz genutzt werden. Ich habe nicht verstanden, warum das nicht weitergeführt wurde. Der nächste größere und kostenlose Parkplatz befindet sich schließlich hinter der Fabrik Heeder.“ An das Interesse irgendwelcher Investoren glaubt sie jedenfalls nicht: „Das ist doch hier so eine typische tote Ecke hinter dem Bahnhof, wie es sie in fast jeder Stadt gibt.“