Altes Studentenwohnheim: "Der Abriss ist überfällig"

Am WZ-Mobil äußern sich alle Anlieger positiv zum geplanten Neubau an der Alten Gladbacher Straße.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Nach den Sommerferien sollen an der Alten Gladbacher Straße die Bagger vorfahren. Das ehemalige Studentenwohnheim, das seit langem leersteht, soll abgerissen werden. Stattdessen soll für 15 Millionen Euro ein Wohn- und Pflegeheim für Senioren entstehen. Am WZ-Mobil äußern sich die Anwohner durchweg positiv zu den Neubauplänen. Das brachliegende Gelände war ihnen schon lange ein Dorn im Auge.

Annemarie Issel schämt sich regelrecht für das heruntergekommene Gebäude. „Ich lebe gerne hier, aber wenn mich jemand fragt, wo ich wohne, sage ich, dass ich am Friedhof zu Hause bin.“ Die Rentnerin kann sich noch gut erinnern, als das Gebäude in Betrieb genommen wurde. „Früher war das noch ein gepflegtes Haus. Es gab dort auch einen Bäcker und einen Kiosk“, erzählt Issel.

„Vor einem Monat habe ich eine Taschenlampe in einem der oberen Stockwerke leuchten sehen. Obwohl es sicher gefährlich ist, steigen da immer wieder Leute ein“, beschwert sich Angelo Renda.

Susanne Dorner kann das bestätigen. Sie hat selber schon mal die Polizei um Hilfe gebeten, weil sie gesehen hat, wie Jugendliche in das leerstehende Gebäude gestiegen sind. „Eine Zeit lang wurde fast jeden Tag die Polizei gerufen, weil Jugendliche sich im Haus aufgehalten haben und dort sogar auf das Dach geklettert sind“, sagt sie. Auch den Plan, einen Gebäudekomplex für Senioren auf dem Gelände zu errichten, findet Dorner gut. „Hier in der Gegend leben viele Kinder. Das ergibt bestimmt eine schöne Mischung aus Jung und Alt.“

Das sieht auch Bianca Dobbel-Stein so. „Ein Seniorenheim würde bestimmt gut in das Wohngebiet passen“, sagt sie. Der Abriss des von Vandalismus gebeutelten Hochhauses sei überfällig. „Im vergangenen Jahr hat es in einem der unteren Geschosse gebrannt. Es wird Zeit, dass das Haus abgerissen wird.“

Das findet auch Mohamed Hamade. „Das Gebäude steht schon jahrelang ungenutzt leer. Immer wieder gibt es Ärger, und die Polizei oder die Feuerwehr muss kommen.“

„Alles ist besser als das, was jetzt da ist“, sagt Nancy Rimpl und zeigt auf das leerstehende Gebäude. „Jugendliche haben fast alle Fensterscheiben eingeworfen. Für alte Leute lässt es sich hier sicher gut wohnen.“

Lothar Keitel gibt sich erst skeptisch. Seniorengerechtes Wohnen sei nicht so einfach umzusetzen, meint er. Aber die Gegend sei nicht schlecht. „Es ist ruhig, Kindergarten und Schule beleben die Straße, und solange man mobil bleibt, ist die Lage günstig.“

„Wohnungen für Senioren — das ist eine gute Idee“, findet Elke Scherder. Der Anblick der Bauruine hat sie schon immer gestört. „Das ist wirklich kein schönes Bild.“

Elke Iwanowske wohnt direkt neben dem ehemaligen Studentenwohnheim. „Es war schon lange die Rede davon, es abzureißen“, erinnert sie sich. „Wenn neu gebaut wird, wäre ein Imbiss im Erdgeschoss nicht schlecht. So etwas haben wir hier nicht.“

„Das Haus sieht doch schrecklich aus“, sagt Peter Stronbeck. Und geeigneter Wohnraum für Senioren ist seiner Meinung nach dringend notwendig — warum also nicht an der Alten Gladbacher Straße?

Der Meinung schließt sich Tatjana Ivashko an. Sie hat sich schon lange gefragt, was mit dem Haus passiert. „Wohnen für Senioren ist das Beste, was man dort machen kann.“