Der Bahnbezirk verwandelt sich

Architekten stellen Pläne für Neubau an der Alten Gladbacher Straße vor. Abriss des maroden Wohnheims rückt näher.

Der Bahnbezirk verwandelt sich
Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Rund 15 Millionen Euro will ein Betreiber aus Nordrhein-Westfalen in das geplante Senioren-Pflegeheim an der Alten Gladbacher Straße investieren. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück des ehemaligen Studentenwohnheims soll bis Ende 2015, Anfang 2016 das „Haus am Südpark — Wohnen für Senioren“ entstehen. Die noch bestehende, zwölfstöckige Ruine aus dem Jahr 1972 soll demnächst abgebrochen werden.

Der Bahnbezirk verwandelt sich
Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Bis zum Ende der Sommerferien rechnen die beiden Architekten Bertold Schmitz und Klaus Schwittay (Mülheim/Ruhr und Wuppertal) im WZ-Gespräch mit der Bau- und Abrissgenehmigung. Der Abbruch des über 40 Jahre alten Gebäudes durch ein Spezialunternehmen werde voraussichtlich vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen. Staub- und Lärmbelästigung der Nachbarschaft lassen sich nicht gänzlich vermeiden, „werden aber so gering wie möglich gehalten“, versichert Schwittay. Der Komplex werde abgetragen, nicht gesprengt.

Die Architekten Bertold Schmitz und Klaus Schwittay (v. l.).

Die Architekten Bertold Schmitz und Klaus Schwittay (v. l.).

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Für den Bau des sechsstöckigen neuen Gebäudekomplexes veranschlagen die Architekten bis zum Bezug 15 bis 18 Monate. Sie betonen ausdrücklich die sehr gute Zusammenarbeit mit der städtischen Planungs- und Sozialbehörde. „Vorbildlich“ sei diese gewesen, bilanziert Schmitz und wünscht sich dies auch in anderen Städten. Synergieeffekte erhoffen sie sich aus der Zusammenarbeit mit dem benachbarten, städtischen Kindergarten und der gegenüberliegenden Kurt-Tucholsky-Gesamtschule. Erste Gespräche dazu habe es bereits gegeben.

Das neue Gebäude werde in zwei Bereichen insgesamt 140 Plätze anbieten, einschließlich Kurzzeitpflege und Demenzstation. Vier bis fünf Wohnungen sind im Erdgeschoss geplant. Die anspruchsvolle Architektur, so betont Bertold Schmitz, werde für das Viertel im Südbezirk auch „städtebauliche Akzente setzen“. Die Planung dafür liege allerdings noch nicht in allen Einzelheiten fest. Auf jeden Fall sei auch großzügiges Grün im Außengelände vorgesehen. Außerdem ist ein kleiner Teich im nach Süden offenen Innenhof geplant.

Zu den weiteren Einrichtungen gehören ein Friseur und ein Kiosk. Eine eigene Küche wird das künftige Restaurant mit Außenterrasse versorgen. Es wird auch für Besucher zugänglich sein. 40 Plätze sind in der Tiefgarage geplant, um das Gebäude herum entstehen weitere zehn bis 20 Pkw-Stellplätze.

60 bis 70 neue Arbeitsplätze, so rechnen die beiden Architekten, werden für den Betrieb und die Unterhaltung benötigt. Die Einbettzimmer werden bis zu 25 Quadratmeter groß, verfügen über ein eigenes Duschbad und sind barrierefrei wie das gesamte Gebäude. Mit allen Gemeinschaftseinrichtungen stehen pro Bewohner rund 50 Quadratmeter zur Verfügung. Das entspreche den Vorgaben der städtischen und Landes-Behörden. Mit ihrer Planung wollen Schmitz und Schwittay „Antworten geben auf die Realitäten der zunehmend älter werdenden Gesellschaft.“ Aber auch die Bedürfnisse jüngerer Menschen, die etwa durch einen Autounfall zu einem Pflegefall werden, würden berücksichtigt.