Hansen will Stillstand beenden
Die Grünen haben den 48-Jährigen zum Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl gemacht. Sein Motto: Mensch im Mittelpunkt.
Krefeld. Auf dieses Ergebnis kann Thorsten Hansen (48) bei der Oberbürgermeisterwahl im September nicht hoffen: 90 Prozent der Mitglieder (34 Anwesende) haben ihn am Mittwochabend zum grünen Kandidaten gewählt. Hansen hat jetzt die Aufgabe, grünen Positionen und Konzepten in Krefeld Geltung zu verschaffen und sich bekannt zu machen.
Der gebürtige Kasseler, der vor 20 Jahren „der Liebe wegen“ nach Krefeld zog, ist seit 1991 Grünen-Mitglied, seit Mai 2014 Ratsherr und wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion.
Stillstand bei der CDU, keine Nachhaltigkeit und langfristige Entwicklung bei der SPD: Da sieht Hansen viel Potenzial für grüne Politik und sein Programm „Krefeld 2020 — der Mensch im Mittelpunkt“.
In Schlagworten heißt das: „Bürgerstadt Krefeld“, eine transparente, partnerschaftliche Politikgestaltung und intensiver Dialog zwischen Bürger und Verwaltung.
„Nachhaltige Finanzpolitik“ zielt auf die Bündelung aller Initiativen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und damit einer Reduzierung der Kosten für Transferleistungen.
„Energieeffizientes Krefeld“ will beispielsweise Stadtwerke und Bürger an einen Tisch bringen und für regionale Energieerzeugung werben. Wenn die Millionenbeträge, die nach Russland, Asien und Afrika fließen, in der Region blieben, wäre viel gewonnen, sagt Hansen.
Um Geld und Entwicklung geht es bei der Idee, die Gründerszene zu fördern. Hochschulabsolventen sollten an die Stadt gebunden werden, Impulse geben, Netzwerke bilden, kreative Arbeitsplätze schaffen. Freies W-Lan in der Innenstadt, fordert Hansen. Menschen gewinnen und an Krefeld binden: Das gilt auch für den Umgang mit ausländischen Bürgern. Krefeld sei eine offene Stadt. Respekt und Hilfsbereitschaft sehe er bei den Bürgern, „aber nicht immer in der Verwaltung“.
Deren Umbau traut sich der Manager zu. Klare Ziele müssten vorgegeben, Strukturen angepasst werden. Es ginge nicht, dass Personal eingespart, die Aufgaben aber unverändert blieben. Aktiv will er für seine politischen Überzeugungen und für Krefeld werben, auf dem nationalen und internationalen Wirtschaftsmarkt ebenso wie in der Region, der Stadt und der Verwaltung. Warum ihm gelingen soll, was andern trotz ähnlicher Willensbekundungen bisher nicht gelang? Für Hansen ist das Rezept ganz einfach: Erstens müsse man Probleme erkennen und sie zweitens auch abstellen wollen. „Der Fisch“, sagt Thorsten Hansen, „stinkt immer vom Kopf.“