Haus der Seidenkultur sucht neue Bleibe

Haus der Seidenkultur sammelt Spenden für den Umbau und sucht eine Übergangslösung.

Krefeld. Hansgeorg Hauser hat derzeit einen proppenvollen Terminkalender. Der Vorsitzende des Fördervereins tut alles um das Haus der Seidenkultur zu retten. Das bedeutet nicht nur, um Spenden für den Brandschutz werben, sondern auch jede Menge Abstimmungstermine mit Bauamt, Denkmalpflege und Feuerwehr sowie auch die Suche nach einem Übergangsquartier.

Wie berichtet hat die Stadt das aus dem Jahr 1868 stammende Haus in der Luisenstraße aus Gründen des Brandschutzes geschlossen. 330 000 Euro sind nötig, um die alte Paramentenweberei auf den aktuellen Sicherheitsstand zu bringen. Rund 80 000 Euro fehlen noch.

Am Samstag trifft Hauser sich mit den privaten Eigentümern eines Hauses am Ostwall 38. Das käme als Übergangsquartier während des Umbaus in Frage. „Die Nebenkosten würden wir selbstverständlich zahlen, die Miete müsste man uns erlassen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Wenn ein anderer Mieter da ist, werde man die Räume natürlich umgehend frei machen. „Wir brauchen ohnehin einen Lagerraum, wo wir all die Exponate aus der Luisenstraße unterbringen können“, sagt Hauser und verweist auf Gespräche mit der Stadt.

Die Webstühle sollen aber vor Ort im Websaal bleiben. Das habe man bei einem Ortstermin mit einer Vertreterin des Rheinischen Amts für Denkmalpflege am Dienstag besprochen. Hauser: „Die Dame hat klar gemacht, dass man in Abstimmung mit allen Beteiligten eine Lösung finden muss, die das Kleinod nicht zerstört.“ Ein Webstuhl muss allerdings definitiv dem Fluchtweg weichen. „Der wird vermutlich später in der Bibliothek aufgestellt“, so Hauser.

Der Vereinsvorsitzende betont, dass er an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Ämtern interessiert ist. Die Baubehörde habe angesichts der Sicherheitsbedenken absolut richtig gehandelt, auch wenn Hauser sich gewünscht hätte, das Museum hätte bis zu Beginn des Umbaus geöffnet bleiben dürfen.

Das Gute an der Situation sei die Welle der Hilfsbereitschaft, freut sich Hauser. Neben der Unterstützung durch die Sparkassenstiftung gebe es zahlreiche Privatleute, die ihre Hilfe anbieten, um das einmalige Objekt zu erhalten. Deshalb ist er zuversichtlich, dass er sein Ziel erreichen wird, das Geld bis Ende des Jahres zusammen zu haben.