Heimat
Über ein Jahr wohne ich nun in Krefeld, und hin und wieder vermisse ich natürlich die Eifel. Vom pulsierenden und aufregenden Leben in der Großstadt zum beschaulichen und ruhigeren Leben auf dem Land — so gesehen habe ich das große Glück, gleich zwei „Heimaten“ zu haben, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Und wenn ich dann einmal Abstand von der einen brauche, fahre ich einfach in die andere. Was will man mehr? Aber, was ist eigentlich Heimat? Für mich ist Heimat da, wo Familie und Freunde sind, wo man sich wohlfühlt, wo man gemocht und geliebt wird - genauso, wie man ist. Heimat am Niederrhein ist natürlich an allererster Stelle mein Partner (ohne den ich ja nicht hier wäre), ein „neuer“ und toller Freundes- und Kollegenkreis, ist Offenheit, Geselligkeit, ganz viel Grün, Radwege - aber auch gute Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und und und. Von letzterem können die Eifeler nur träumen. Wer auf dem Land kein Auto hat, ist aufgeschmissen. Dafür gibt es hier Entschleunigung pur, wunderschöne Wanderwege (besonders der Eifelsteig) und Ausflugsziele. Heimat in der Eifel bedeutet für mich aber auch Dialekt sprechen, Linsensuppe mit Reibekuchen (nur von meiner Mutter), Nussecken vom Lieblingsbäcker, im alten Jugendzimmer schlafen und Freunde treffen usw. Vergleiche ich nun die eine Heimat mit der anderen, stelle ich augenzwinkernd fest: Beide zusammen ergeben die perfekte Wohlfühlatmosphäre. So lässt es sich leben!