DGB schlägt Alarm Hohe Mieten in Krefeld: „Kann sich bald keine Verkäuferin mehr leisten“
Krefeld · Der Wohnungsmarkt in Krefeld ist nach Angabe des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) angespannt. Viele könnten sich das Wohnen in der Stadt bald nicht mehr leisten.
Der Wohnungsmarkt in Krefeld ist nach Angabe des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) angespannt. Zu dieser Einschätzung kommt der DGB nach Auswertung der Mietpreissteigerungen der vergangenen acht Jahre. Habe ein Quadratmeter 2016 noch 6,36 Euro gekostet, hätten Anfang 2024 bereits neun Euro gezahlt werden müssen.
„Das ist ein Anstieg um 41,5 Prozent“, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Einkommensentwicklung könne mit den steigenden Mieten nicht mithalten. Die Energiepreissteigerungen und Inflation der vergangenen Jahre habe die Situation für viele Mieter zusätzlich verschärft.
Der DGB fordert in Zusammenarbeit mit Bündnispartnern von der Bundesregierung, den Mieterinnen und Mietern mit einem sechsjährigen „Mietenstopp“ eine Atempause zu verschaffen. In der Zwischenzeit müssten neue, bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Dazu werde mehr öffentlicher und sozialer Wohnungsbau benötigt. Die Einführung einer neuen Wohngemeinnützigkeit und die Verlängerung der Mietpreisbremse seien ebenso notwendig. Außerdem müssten die Kommunen potenziellen Investoren bei Neubauprojekten stärker auf das Gemeinwohl verpflichten. Bund, Länder und Kommunen müssten zudem wieder stärker ihre Verantwortung als Anbieter von preiswertem, öffentlichem Wohnraum annehmen.
„Wenn die Mieten in Krefeld weiter so steigen, kann sich bald keine Verkäuferin oder Zugbegleiter mehr das Wohnen in unserer Stadt leisten. Lohnsteigerungen werden dadurch direkt wieder aufgefressen. Um Bestandsmieter zu schützen, muss auch die Landesregierung ihre Hausaufgaben machen und das Baulandmobilisierungsgesetz des Bundes in NRW als Rechtsverordnung in Kraft setzen. Über dieses Instrument wird die Immobilienspekulation erschwert. Wer Mietwohnungen in Eigentum umwandeln will, muss sich das dann von der Stadt genehmigen lassen“, erklärt der Krefelder DGB-Vorsitzende Philipp Einfalt. Red