Landwirtschaft „Ideales Wetter gibt es für die Bauern nicht“

Weizen braucht derzeit Trockenheit, Mais ist auf Regen angewiesen, sagt die Kreisbauernschaft.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Paul-Christian Küskens wartet auf ein paar weitere, trockene Sommertage. Dann kann er seinen Weizen ernten. Die Gerste ist schon weg von den Feldern der Krefelder Bauern, dafür war die Hitze ideal, sagt der Vorsitzender der Kreisbauernschaft. Ob es insgesamt ein gutes Jahr wird, müsse man noch abwarten. Denn für Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben gab es zu viele Sonnentage, die Pflanzen brauchen dringen noch viel Regen.

Die Ernte sieht aber schon jetzt besser aus als im letzten Jahr, als Unwetter den Feldern großen Schaden anrichtete. Stürme hatten großflächig Getreidehalme umgeknickt und eine Ernte verhindert. „Dieses Jahr hatten wir bislang Glück. Die Gewitter waren harmlos“, berichtet Küskens. Für die Gerste waren die Bedingungen sogar ideal mit viel Regen im Frühjahr und dann vielen trockenen Tagen.

„Das Getreide braucht erst viel Wasser, um zu wachsen — und später viel Trockenheit, damit die Feuchtigkeit weggeht und es gelagert werden kann, ohne zu schimmeln“, erklärt Küskens. Auch über Nacht dürfe es dann nicht regnen. Der Weizen hingegen, der erst später reift, hätte noch längere Zeit mehr Niederschlag gebraucht. Andere Früchte benötigen wieder andere Bedingungen. „Die Bauern ernten bei der Trockenheit Getreide — und bewässern gleichzeitig weitere Felder“, sagt Küskens.

Auf die ganz große Hitze kann er allerdings verzichten. „Es müssen keine 35 Grad sein, 25 reichen schon“, meint er. Für ihn wären erträgliche Temperaturen besonders gut, denn in seiner Erntemaschine ist keine Klimaanlage. „In den neuen Geräten ist das Standard.“ Doch auch dann sei es besser, wenn es nicht ganz so heiß werde, denn die Hitze belastet nicht nur Mensch und Tier, sondern auch die Elektronik. Doch Küskens nimmt auch solche Tage gelassen. „Das ideale Wetter für die Landwirtschaft, das gibt es nicht.“