Verkehr Rote Welle: Die Ampeln sind aus dem Rhythmus
Die Sanierungsarbeiten am Zentralrechner der Stadt für die Steuerung der Anlage dauern noch einige Tage.
Krefeld. Derzeit sind viele Verkehrsteilnehmer irritiert, weil sie Veränderungen an vielen Ampelanlagen in der Stadt registrieren. Oft sind derzeit gefühlt die Rotphasen viel länger als gewohnt und die auf den Hauptverkehrsstraßen geschalteten Grünen Wellen gestört. Ursachen sind Sanierungsarbeiten am Zentralrechner, der die Lichtsignalanlagen (LSA) steuert.
„Die Stadt leistet hier einen Offenbarungseid“, stellte SPD-Sprecher Hans Butzen bereits vor vier Jahren zum Thema Ampel-Misere fest. Rund 27 Millionen Euro wären nötig, um die Anlagen auf einen modernen Stand zu bringen. Der 24 Jahre alte Zentralrechner braucht ebenfalls eine Runderneuerung, die rund eine Million Euro kostet. Grünes Licht dafür gab die Politik allerdings erst im vergangen Jahr mit einem entsprechenden Beschluss.
Der Rechner steuert Insgesamt 240 Ampelanlagen. Seine Hauptfunktion liegt darin, ein möglichst reibungsloses und störungsfreies Miteinander aller Anlagen und deren Überwachung zu gewährleisten. Postiert ist der Rechner in der Nähe des Polizeipräsidiums.
„Unsere älteste Ampelanlage hat nun über 50 Jahre auf dem Buckel. Früher wurden die Anlagen noch analog angesteuert, jetzt erhöht sich der Anteil der Digitaltechnik zunehmend. Auch kommen immer wieder neue Verkehrsbeziehungen hinzu“, sagt Jürgen Schnee vom Fachbereich Tiefbau. Als Beispiel nennt er den Neubau der Haltestelle an Ostwall/Rheinstraße
Bis zum Beginn der Bauarbeiten konnten die Fußgänger durch die Unterführungen gehen, nach deren Schließung mussten sie dann ebenerdig geführt werden, was den Bedarf zusätzlicher Signalphasen und Umverteilung der Grünzeiten zur Folge hat. Durch die Umgestaltung des Ostwalls kommt es insbesondere im Bereich der Kreuzungen mit der Rheinstraße und der St.-Anton-Straße zu vielen neuen Verkehrsbeziehungen und damit zu neuen Signalisierungen und Anforderungen an den Zentralrechner.
Der Hersteller des Rechners hatte schon vor vier Jahren mitgeteilt, dass Ersatzteile für bestimmte Baugruppen nicht mehr beschafft werden könnten und bei einem Ausfall dieser Baugruppen mit Störungen des Systems zu rechnen sei. Wie die Stadt mitteilt, werde die Feinjustierung des Rechners noch einige Tage dauern. Danach werden die Ampeln wieder im gewohnten Rhythmus arbeiten.