Bockum Im Altenheim am Tiergarten tut sich was

Zwei moderne und seniorengerechte Einrichtungen mit 140 Plätzen sollen entstehen. Der Abriss hat begonnen.

Foto: AIP — Wohnen GmbH

Krefeld. Wenn Ende 2019 alles fertig ist, sieht der Bereich an Tiergarten-, Rote-Kreuz- und Kaiserstraße völlig anders aus. Nichts bleibt dort, wie es ist. Dann wird es statt eines „Altenheim am Tiergarten“ zwei moderne und seniorengerechte Einrichtungen geben mit insgesamt 140 Plätzen. Jetzt hat der Abriss begonnen.

„Die beiden Gebäudekomplexe werden nacheinander errichtet und jedes Gebäude bekommt auch eine eigene Adresse — Rote-Kreuz- beziehungsweise Kaiserstraße —, Rezeption und Gemeinschaftsraum mit Cafeteria“, berichtet Jens Drießen, Geschäftsführer des Trägers, der evangelischen Altenhilfe.

„Aufgrund des Wohn- und Teilhabegesetzes müssen bis Mitte 2018 in Nordrhein-Westfalen 80 Prozent der Zimmer als Einzelzimmer geführt werden. Eine Modernisierung wäre teurer gewesen, als ein Neubau. Deshalb haben wir uns entschieden, in zwei Abschnitten neu zu bauen. Dafür werden rund 12,2 Millionen Euro in die Hand genommen. Alles geschieht bei laufendem Betrieb.“ Zum Schluss ist bis auf die Tiefgarage alles neu.

Die Tätigkeiten sind so geplant, dass jetzt zuerst der Komplex an der Tiergartenstraße abgerissen und mit 80 Plätzen neu gebaut wird. Hier soll im Juli nächsten Jahres alles fertig sein. Dann ziehen die Senioren dorthin und der Abriss des nächsten Hauses steht an. Ende 2019 ist auch dieses zweite Gebäude für 60 Senioren bezugsfertig. „In den neuen Einrichtungen werden die Bewohner des Hauses am Westwall ebenfalls eine neue Heimat finden, denn diese Einrichtung wird dann aufgegeben“, sagt Drießen. „Was dann dort passiert, ist noch nicht geklärt.“

Alle Schritte seien frühzeitig mit den Bewohnern abgesprochen worden, versichert Julia Coenes, die stellvertretende Pflegedienstleiterin. Fast alle wollten bleiben. „Da müssen wir jetzt durch“ sei der allgemeine Tenor gewesen, sagt Coenes. „Wir haben darüber hinaus Kooperationen mit dem Wilhelmshof und dem Haus im Park.“ Architekt Joachim Moldenhauer findet, dass ein Um- oder Neubau im Bestand spannend sein könne. „Wir haben dann ganz viele Bauleiter“, erklärt er schmunzelnd.

Die neuen Häuser werden nach modernen Erfahrungen konzipiert. „Jeweils zehn bis zwölf Bewohner leben in sogenannten Wohngemeinschaften zusammen“, erzählt er. „Es gibt ein gemeinsames Wohnzimmer und eine Küche für diese Gruppe.“ Der Gruppe soll immer eine Fachkraft zur Verfügung stehen. Dann können die Senioren auch unabhängig von den festgesetzten Mahlzeiten essen, sind also nicht auf die Zeiten der Großküche angewiesen, der Tagesablauf gestaltet sich individueller. Für an Demenz erkrankte sei es zudem vorteilhaft, nur wenige und immer die gleichen Mitbewohner zu sehen. Deshalb sind diese Bereiche auch für den allgemeinen Verkehr weitgehend tabu, sagt Drießen.