Tierquälerei 19 Huskys aus zwei Etagenwohnungen in der Innenstadt gerettet

Krefeld · Hunde sprangen gegen die Fensterscheiben. Nachbarn alarmierten die Polizei. Die entdeckten im Obergeschoss des Mehrfamilienhauses die Tiere in schlechtem gesundheitlichen Zustand.

 Aus einem Haus an der Breite Straße sind Samstagabend insgesamt 21 Hunde gerettet worden. Anwohner hatten die Polizei alarmiert.

Aus einem Haus an der Breite Straße sind Samstagabend insgesamt 21 Hunde gerettet worden. Anwohner hatten die Polizei alarmiert.

Foto: Alex Forstreuter

Bei Frank Schankat vom Tierheim Krefeld ging der Notruf um 22.30 Uhr am Samstagabend ein. Nachbarn hatten die Polizei gerufen, weil zahlreiche Huskys in einem Haus an der Breite Straße gegen die Fenster springen würden. Vor Ort verschafften sich die Beamten Zutritt zu dem Mehrfamilienhaus, das von einer Großfamilie bewohnt wird. In zwei separaten Wohnungen im obersten Stockwerk entdeckten sie insgesamt 19 Huskys, darunter eine trächtige Hündin und mit etwa sieben Monaten zwei halbwüchsige Hunde. „Auf den ersten Blick ist ihr Gesundheitszustand nicht schlecht, aber sie ließen sich nicht händeln und waren ziemlich durch den Wind“, sagt der Leiter des Krefelder Tierheims. Genaueres wird nach der veterinärmedizinischen Untersuchung bekannt sein. Sie sind aber alle gechipt und haben einen EU-Impfpass.

Einige von den Huskys sind wohl noch nie an einer Leine gelaufen. Deshalb wurden sie von den beiden Teams des Krefelder Tierheims und der Tierrettung Schütz teils vier Stockwerke tief nach unten getragen und in die Hundeboxen von insgesamt vier Transport-Wagen gesetzt. „Das war schon ein Großeinsatz“, so Schankat.

In den beiden oberen Wohnungen standen laut Polizei nur Hundeboxen und Betten. Das eingeschaltete Ordnungsamt entschied, die Hunde zunächst sicherzustellen. Die Tierrettung des Krefelder Tierheims holte gemeinsam mit der Tierettung Schütz alle Huskys aus dem Haus heraus, zwei auch dort lebende Pinscher konnten in der Familie bleiben. Die anderen Tiere sind auf Weisung des Ordnungsamtes vorerst im Tierheim am Flünnertzdyk untergebracht.

Das Veterinäramt wird nun prüfen, ob die Familie illegal Hunde vermehrt hat oder eine „Tiersammel-Sucht“ vorliegt. Illegaler Welpenhandel ist lukrativ und strafrechtlich verboten. Es soll bereits früher schon eine Anzeige gegen die Familie vorgelegen haben, allerdings unter einer anderen Adresse.

Während der Beschlagnahmung der Hunde soll es zu Streitigkeiten in der Familie gekommen sein und die Mutter unter anderem ihre Tochter geschlagen haben. Die Polizisten haben deshalb eine Anzeige gegen die Frau aufgenommen.