Informationsveranstaltung: Lungenerkrankungen vorbeugen
Krefeld. Die erschreckende Nachricht: Erkrankungen der Lungen- und Atemwege bilden weltweit die dritthäufigste Todesursache. Die gute Nachricht: Vielfach kann Lungenerkrankungen aktiv vorgebeugt und so die Entstehung der Krankheiten im Keim erstickt werden.
Über „Prävention: Vorbeugen ist besser als Behandeln“ informiert das Krankenhaus Maria-Hilf in Krefeld am 16. September im Rahmen des bundesweiten Deutschen Lungentages 2017. Experten referieren über Allergien, Auswirkungen des Rauchens und über Asthma bronchiale. Als Ergänzung zu den gut verständlichen Fachvorträgen können die Besucher bei einem Imbiss mit den Medizinern ins Gespräch kommen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist wie immer kostenlos.
Die Risikofaktoren Rauchen (89 Prozent) und Luftschadstoffe wie Staub oder Feinstaub (60 Prozent) sind in der Bevölkerung weitestgehend bekannt. Auch die Schädlichkeit von Passivrauchen ist vielfach bekannt. Doch Erkrankungen der Lungen- und Atemwege können auch andere Ursachen haben. „Das können zum Beispiel Infektionen, genetische Veranlagung, ungesunde Ernährung oder Allergien sein“, erläutert Dr. med. Andreas Schwalen, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Innere Medizin. „Pflanzen, Tiere oder Mikroben können ursächlich sein.“ Eine starke Belastung mit Verkehrsschadstoffen kann das allergische Krankheitsgeschehen ebenfalls beeinflussen. Denn diese Substanzen öffnen Allergenen den Weg in den Körper, indem sie die Schleimhäute der Atemwege durchlässiger machen. „Darum ist die vielfach unter Nichtrauchern verbreitete Ansicht, nicht selbst daran zu erkranken, falsch.“
Lungenkrebs wird vielfach mit dem Rauchen in Verbindung gebracht. Nach einer Forsa-Umfrage, veröffentlicht im Ärzteblatt, können ihn rund 60 Prozent der Befragten spontan als Lungenkrankheit einordnen. Es folgen Asthma (48 Prozent), chronische Bronchitis (44 Prozent), Lungenentzündung (32 Prozent) und Tuberkulose (26 Prozent).
Beim Raucherhusten, eine chronische Bronchitis mit Husten und Auswurf, wurden zumeist die Bronchien langjährig gereizt. „Dabei ist er in fast allen Fällen auf eine massive, langdauernde Belastung der Atemwege mit Schadstoffen zurückzuführen“, sagt Dr. Schwalen. „In Europa ist dafür überwiegend das Rauchen verantwortlich.“
Weitaus weniger bekannt ist eine Krankheit mit der Bezeichnung COPD. Die Abkürzung steht für Chronic Obstructive Pulmonary Disease. Über 80 Prozent der Menschen in Deutschland konnten laut Untersuchung mit COPD nichts anfangen. Frauen können diese Krankheit eher einordnen als Männer, besonders bei jungen Menschen besteht massiver Aufklärungsbedarf. Immerhin sind allein hierzulande rund vier Millionen Menschen davon betroffen. COPD ist eine erweiterte chronische Bronchitis mit Atemwegsverengung, die zu Luftnot und letztendlich bei vielen zum Tod führen kann.
Vorbeugen ist besser als Therapieren — das gilt auch für etliche Atemwegs- und Lungenerkrankungen. „Wir haben die Möglichkeit, präventiv tätig zu werden und damit die Entstehung der Erkrankung im Keim zu ersticken“, betont Chefarzt Dr. Schwalen. Impfungen und die Vermeidung krankmachender Faktoren, wie eben das Rauchen, können die Gefahr mindern. Mit der Früherkennung und einer rechtzeitigen sowie ausreichenden Therapie lässt sich das Fortschreiten der Erkrankungen beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.