Internetbetrug mündet in Haftstrafe
Eine 23-Jährige gestand vor dem Krefelder Amtsgericht, ihr Verlobter wurde freigesprochen.
Krefeld. Eine 23-Jährige ist vom Krefelder Amtsgericht am Dienstag wegen wiederholten Betrugs zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Gemeinsam mit ihrem 32-jährigen Verlobten wurde ihr vorgeworfen, im Dezember 2007 drei LCD-Fernseher über ein Internetauktionshaus versteigert zu haben, ohne diese tatsächlich zu besitzen.
Ein Käufer aus Österreich hatte für 4500 Euro den Zuschlag erhalten und danach 1500 Euro Anzahlung auf das Konto der Verurteilten bei der Sparkasse Krefeld eingezahlt. Die Ware wurde nie versandt, das Geld jedoch nicht zurückgezahlt.
Der 32-jährige Thomas W. (Namen von der Redaktion geändert) versicherte zu Verhandlungsbeginn, mit der Tat nichts zu tun zu haben, er habe erst davon erfahren, "als das Geld auf dem Konto war". Nicole P., die wie ihr Verlobter Arbeitslosengeld II bezieht, räumte hingegen den Betrug ein.
Als Begründung nannte sie Mietrückstände, die zu einer Räumungsklage für die gemeinsame Wohnung des Paares geführt hätten. Der einschlägig vorbestrafte Thomas W. wurde freigesprochen, obwohl sowohl Richterin und Staatsanwältin Zweifel an seiner Unschuld äußerten. Ihm konnte jedoch keine Schuld nachgewiesen werden.
Bei der 23-Jährigen kam jedoch strafverschärfend hinzu, dass sie bereits im Mai dieses Jahres wegen eines ähnlichen Vergehens zu einer Geldstrafe verurteilt worden war.