JPS mischt bei Millionenprojekt in China mit

Jagenberg Paper Systems GmbH übernimmt die Vermarktung einiger wegen Insolvenz verkauften Anlagen von Norske Skog.

Foto: Dirk Jochmann

Duisburg, China, Krefeld: In diesem Dreieck werden gerade millionenschwere Maschinen bewegt beziehungsweise betreut — und die Jagenberg Paper Systems GmbH an der Kleinewefersstraße steckt mittendrin und hofft auf mehr. Es geht um Papierproduktionslinien aus den Duisburger-Walsumer Hallen der Norske Skog Walsum GmbH, die seit 2015 für Schlagzeilen sorgte, als der Konzern ankündigte, die Fabrik zu schließen.

Nach der Insolvenz kam das endgültige Aus 2015. 2016 kaufte die Duisburger Hafengesellschaft Duisport dann das Fabrikgelände. Doch in den Hallen standen noch zwei Produktionslinien für sogenannte grafische Papiere, wie sie zum Beispiel für Magazine verwendet werden. Die chinesische Firma Sunshine Paper kaufte die zahlreichen Bestandteile, für die 1500 Hochsee-Container benötigt wurden, um sie in die Volksrepublik zu verschiffen.

„Die Chinesen wollen statt grafischem Papier klassisches Verpackungspapier herstellen“, berichtet Franz-Josef Otto (53), seit 2014 Vertriebsleiter bei Jagenberg Paper Systems (JPS), „da gibt es einen Riesenboom in Europa, unter anderem durch den wachsenden Versandhandel von Amazon und anderen.“ Beide Produktionslinien könnten in Zukunft je 800 000 Tonnen dieses grauen Papiers zum Einwickeln herstellen.

Bei JPS wartet man nun aus zwei Gründen auf die Ankunft des Schiffs voraussichtlich im März. Einerseits bieten die Spezialisten aus Krefeld die Wieder-Inbetriebnahme und Modernisierung der alten Walsum-Anlage bei Sunshine an, um die vorhandenen Rollenschneider — die Papierrollen portionieren — auf die Erfordernisse des von den Chinesen gewünschten Produktes umzuwandeln. Andererseits sollen nicht mehr benötigte Komponenten mit Hilfe von Jagenberg Paper Systems weiter verkauft werden.

Für diese Produktion von Verpackungspapier werden unter anderem vier Superkalander nicht mehr gebraucht. Denn Kalander verbessern mit ihren — zum Teil beheizten — Walzen unter Druck die Oberfläche des Papiers, machen die Optik schöner. Also genau das, was man für diese Art von Verpackungsmaterial zukünftig nicht mehr braucht.

JPS hat deswegen nun für die Secondhand-Superkalander die Vermarktung in Europa übernommen. „Die wären neu nicht mehr bezahlbar“, gerät Otto ein bisschen ins Schwärmen über die Ware, die neu zusammen 50 Millionen Euro wert wäre.