Jugendkirche Ein Gottesdienst als Podcast
Cracau. · Mitglieder der Jugendkirche Krefeld arbeiten momentan an einem Jugendgottesdienst als Podcast. Er wird derzeit vorbereitet und ist ab Donnerstag, 25. Juni, kurz vor den Sommerferien, zu sehen. Aus der Not in der Pandemie ist eine Tugend geworden, die auch nach Corona weitergeführt werden soll.
„Bei Gottesdiensten mit Abstandsregeln kommt keine Atmosphäre bei den Jugendlichen auf. Wir wollten sie aber auch nicht ganz aufgeben“, berichtet Christoph von der Beek, der regionale Jugendseelsorger, und bezieht die etwa 15 jungen Mitstreiter ein. „Trotz der Lockerungen um die Kontakteinschränkungen haben wir uns deshalb bewusst für einen digitalen spirituellen Impuls entschieden. Wir haben dabei sogar erfahren, dass wir per Podcast andere und vor allem mehr junge Leute erreichen.“ Die Idee hierzu habe Sven von Gehlen gehabt.
„Sie ist entstanden, als ich mit meinen Freunden geredet habe, über die Leute, die in Corona-Zeiten zu Hause sitzen“, sagt der Initiator, der beruflich mit Menschen mit Behinderungen arbeitet. „Wir wollten anfänglich nur Texte mit anderen zusammen einsprechen und auf einem Podcast veröffentlichen. So bekommen wir eine ganz andere Reichweite.“ Nun werden Lieder, Texte und Gebete von Jugendlichen zu einem Thema und einer passenden Bibelstelle ausgesucht und selbst verfasst oder gesungen. 15 „starke Minuten“ hieß es im Mai unter dem Thema „Unsichtbar nah“ – passend zur Pandemie. „Beim ersten Podcast haben sich an den drei Ostertagen insgesamt rund 450 junge Leute eingeloggt. Es sind auch ehemalige Mitglieder dabei, die sich aus Würzburg, Aachen oder Kassel dazugeschaltethaben“, berichtet von der Beek.
Während in den ersten beiden Sendungen Corona das Thema war, soll das Thema für den kommenden Podcast sommerlich leicht sein. Die Videokonferenz dazu ergab, dass die Bibelstelle aus dem Matthäus-Evangelium „Wahrlich, ich sage euch, so ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nimmermehr in das Reich der Himmel eingehen“ das zentrale Thema wird. „Die Mitstreiter verfassen Texte und sprechen sie ein, singen einzeln und ich spiele Klavier dazu. Alles ist selbstgemacht. Auch der Text des ausgesuchten Liedes von Lotte Giesinger, ,Auf das, was da noch kommt`, wird auf einzelnen Spuren eingesungen und an den nächsten Sänger weitergeschickt. Wir möchten noch besser werden, was Technik und Sprecherziehung anbetrifft“, sagt er.
Mara (23) ist bei der Videokonferenz dabei und arbeitet mit. „Es ist eine schöne Idee, eine ganz andere Zielgruppe – auch in München oder Berlin – zu erreichen. Wir werden auch nach Corona mit dem Format weitermachen und wahrscheinlich vierteljährlich senden.“ Drei Tage braucht von der Beek, um alle Beiträge auf rund zehn Minuten zusammenzuschneiden. Morgens stellt er den Jugendgottesdienst dann online. Bis es soweit ist, wird noch die ein oder andere Videokonferenz stattfinden.